Wie wohnen wir in der Zukunft? Das ist eine Frage, die jeden Menschen früher oder später betreffen wird. Das Zusammenleben ändert sich durch die fortschreitende Urbanisierung und Digitalisierung rasant. In unserem Themen-Schwerpunkt beschäftigen wir uns bei CityNEWS mit der Frage: Wie sieht für die Menschen das Wohnen in der Zukunft aus?
Urban Living als Lösung für das Wohnen in der Zukunft?
Die Tatsache, dass die Weltbevölkerung unaufhörlich wächst, stellt die Menschheit vor riesige Probleme. Sind es derzeit ca. sieben Milliarden Menschen, die die Erde bevölkern, werden es Schätzungen zufolge im Jahr 2050 bereits 10,5 Milliarden sein. Und davon werden aller Wahrscheinlichkeit nach 70 Prozent in den Städten wohnen. Bisher sind es bereits über die Hälfte. Da stellt sich zwangsläufig die Frage, wo und wie sollen sie leben?
Bereits jetzt platzen die meisten Städte aus allen Nähten und die wenigen, noch freien Wohnungen, sind für Otto-Normal-Verbraucher schlicht zu teuer. Stadtplaner, Architekten, Inneneinrichter und Co. in aller Welt arbeiten an Lösungen und versuchen so, dem Flächenmangel Herr zu werden. Urban Living könnte hier die Lösung sein.
Ein Teil der Lösung könnten Shared Spaces mit sogenannten Cluster-Wohnungen sein, wie es sie vereinzelt, z.B. in Berlin bereits gibt. Diese Unterkünfte sind eine Kreuzung zwischen einer WG und einer Kleinstwohnung. Das heißt, dass jeder Mieter über ein eigenes kleines Zimmer mit Teeküche und kleinem Bad verfügt. Küche, Aufenthaltsraum und weitere Räumlichkeiten sind jedoch für jeden Mieter frei zugänglich.
Shared Spaces als Smart Homes
Diese Art zu Wohnen ist besonders für junge Leute interessant, die es am ehesten in die urbanen Zentren zieht. Aber auch für ältere Menschen, die auf die Annehmlichkeiten der Großstadt nicht verzichten wollen, sind Mikro-Wohnungen durchaus eine Alternative.
Häufig sind diese bereits mit der Smart Home-Technik ausgestattet. Als Smart Home bezeichnet man dabei intelligent vernetzte Wohnungen oder Häuser, in denen sich beispielsweise das Licht oder Rollläden an den Fenstern aber auch Küchengeräte, Alarmanlagen oder Heizungen digital steuern lassen. Wobei es dabei nicht bleiben soll, denn die Digitalisierung schreitet immer weiter voran. Zukünftig soll das Zuhause sogar in der Lage sein, z. B. Stürze der Bewohner zu registrieren und den Notruf zu tätigen.
Eine weitere Möglichkeit der Beschaffung von Unterkünften ist das Bauen in die Höhe. Die Erfindung des Stahlskeletts sowie des Aufzugs machte es möglich, Hochhäuser zu errichten. Weltweit ging es immer höher hinaus. Das derzeit höchste Gebäude ist der Burj Khalifa mit ganzen 828 Metern. Allerdings machte sich mit der Zeit die Erkenntnis breit, dass der Wohnraummangel auch mit Hochhäusern nicht beseitigt werden kann. Je höher das Haus, desto höher die Kosten und demzufolge auch die Mieten bzw. Kaufpreise.
Platz zum Wohnen auch in Baulücken
Seit einigen Jahren gibt es ein weiteres Modell der Beschaffung von Unterkünften: Die Verdichtung der bestehenden Städte. Hierbei werden vorhandene Häuser um eine oder mehrere Etagen aufgestockt. Bei der anderen Variante werden kleine und kleinste Baulücken genutzt, um dort schmale Häuser zu errichten. Hier gibt es bereits Beispiele, bei denen eins dieser Häuser lediglich eine Breite von drei Meter vorweisen kann, aber über fünf Etagen trotzdem etwa 75 Quadratmeter Platz zum Wohnen bietet.
Letztlich wird sich die Art zu Wohnen, die heutzutage üblich ist, wohl oder übel ändern müssen, um allen Menschen den Platz bieten zu können, den sie glauben zu benötigen. Denn der Ansturm auf die urbanen Flächen wird sich so schnell nicht stoppen lassen. Und genau hier stellt sich die Frage, wie viel Platz der Mensch überhaupt braucht, um zufrieden leben zu können? Fakt ist: Das Zusammenleben wird sich weiterhin ändern und so wird sich auch der Mensch ändern und sich darauf einstellen müssen. Mit Urban Living könnte hier ein Ansatz gefunden werden, dies umzusetzen.