Die meisten müssen bei Linsen bestimmt an den deftigen Eintopf-Klassiker mit Würstchen denken. Das Gericht gibt es nicht nur regelmäßig in deutschen Schulkantinen zum Mittagessen, es wird auch in vielen Familien am Neujahrstag aufgetischt. Der Brauch besagt, je mehr Suppe man am 1. Januar verspeist, desto größer wird der Geldsegen für das neue Jahr ausfallen. Leider handelt es sich dabei nur um einen Aberglauben. Trotzdem sollte man das Gemüse nicht unterschätzen, denn es ist in der Verarbeitung besonders vielseitig und enthält viele wichtige Nährstoffe.
Rezeptvielfalt mit Linsen
Die Hülsenfrucht kann auf verschiedene Arten zubereitet werden und bietet damit eine enorme Rezeptvielfalt. Sie schmecken hervorragend zu Fleisch- und Fischgerichten, entfalten aber auch bei vegetarischen oder gar veganen Speisen einen wunderbaren Geschmack. Und egal ob man sie als Beilage, als Eintopf, Salat, Ragout oder als Frikadelle genießt. Passende Rezepte wie zum Beispiel für eine Mezze-Bowl oder einen orientalischen Thunfischsalat findet man im Netz.
Linsen zählen neben Erbsen und Bohnen zu den wichtigsten Hülsenfrüchten. Es gibt unterschiedliche Sorten wie Braune, Rote, Gelbe und Schwarze. Die geschälte Version der Frucht ist zwar einfacher zu verdauen, dafür sind die ungeschälten Samen deutlichen reicher an Nährstoffen.
Die Hülsenfrucht ist eine wahre Protein-Bombe
Bei Vegetariern und Veganern sollten sie oft auf dem Speiseplan stehen. Die Hülsenfrüchte gelten nämlich mit 9 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm als wichtige pflanzliche Eiweißquelle. Aufgrund des hohen Proteingehalts sind entsprechende Gerichte vor allem auch für diejenigen geeignet, die Muskeln aufbauen wollen. In Kombination mit Reis steigert sich die biologische Wertigkeit noch. Darunter versteht man die Effizienz, mit der Nahrungsproteine in körpereigene Eiweiße umgewandelt werden. Das funktioniert, weil der Reis die beiden wichtigen Aminosäuren Cystin und Methionin enthält, die den Linsen fehlen. Bei einem Gericht, das sowohl die Hülsenfrüchte als auch Reis enthält, nimmt man also alle acht Aminosäuren auf.
Linsen sind ein ballaststoffreiches Gemüse
Die Hülsenfrucht enthält nicht nur viel Eiweiß, sondern ist auch besonders ballaststoffreich. Ballaststoffe stabilisieren den Blutzuckerspiegel, machen lange satt und regulieren die Verdauung. Sie hilft also nicht nur beim Muskelaufbau, sondern auch beim Abnehmen. Denn wer Ballaststoffe zu sich nimmt, beugt Heißhunger-Attacken vor und beeinflusst die Fettverbrennung positiv. Weitere Gründe, die für Linsen als Schlankmacher sprechen, sind der geringe Kaloriengehalt und Fettanteil. Gekocht enthalten 100 Gramm nur 116 Kalorien und weisen einen sehr geringen Fettanteil von 0,4 Gramm auf.
Vorsicht! Die Hülsenfrüchte nicht roh verzehren, da die enthaltenen Lektine die roten Blutkörperchen verklumpen lassen. Dadurch können Übelkeit und Krämpfe entstehen. Es ist wichtig, sie 15 Minuten kochen zu lassen, damit der Giftstoff komplett zersetzt wird. Dann kann man sich die Linsen gut schmecken lassen.