Die Welt und insbesondere die Weltmeere ersticken im Verpackungsmüll. Immer mehr Menschen erkennen mittlerweile, dass dringend etwas getan werden muss, um noch mehr Schaden als ohnehin schon zu verhindern. Und so ist es wenig verwunderlich, dass der Trend der Unverpackt-Läden, im Rahmen der Nachhaltigkeit und zur Müllvermeidung, gerade auch z.B. in Köln boomt.
Quer durch die Republik gibt es immer mehr Läden, die Lebensmittel wie Nudeln, Reis oder aber auch Kaffee und vieles mehr lose – also unverpackt – anbieten. Auch Artikel wie Putzmittel, Hygieneartikel etc. werden mittlerweile immer häufiger ohne Behältnis angeboten.
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Übersicht: Unverpackt-Läden in Köln
Auch in Köln gibt es inzwischen einige Unverpackt-Geschäfte und es werden immer mehr. Damit liegt die Domstadt bei diesem Nachhaltigkeits-Trend ganz weit vorne. CityNEWS hat sich einmal umgesehen, wo die Unverpackt-Geschäfte in Köln zu finden sind und was sie anbieten.
Naturgerie
Recht neu im Geschäft ist mit Naturgerie die erste Unverpackt-Drogerie Deutschlands. Erst im August eröffnet, werden hier lose Drogerie-Artikel angeboten. Kunden können ihre eigenen Dosen, Gläser oder Beutel mitbringen. Wer nichts vorrätig hat, kann diese aber auch vor Ort im Laden kaufen. Die losen Artikel, wie beispielsweise flüssiges Waschmittel, Haarseife aber auch Cremes etc. werden dann eingefüllt. Nebenbei bemerkt, sind alle Produkte in der Naturgerie zu 100 Prozent natürlich sowie biologisch abbaubar.
Migori
Von Brot über Kaffee zu Obst und Gemüse bis hin zu Wasch- und Reinigungsartikeln erhalten Kunden fast alles im Migori, dem ersten Unverpackt-Laden in der Kölner Südstadt. Hier sind die wichtigsten Dinge für den täglichen Bedarf und mehr zu finden. Die Artikel werden in die mitgebrachten oder vor Ort gekauften Behältnisse abgefüllt, gewogen und dann grammgenau abgerechnet. Das große Sortiment beziehen die Betreiber dabei in erster Linie von Erzeugern bzw. Partnern aus Köln und Region.
Tante Olga
Mittlerweile zwei Läden gibt es von Tante Olga. Nach der Eröffnung des ersten Geschäftes in 2016 in Köln-Sülz kam dann noch ein weiterer Laden in Nippes dazu. Auch hier können sich Kunden über ein großes Sortiment an Produkten ohne Umhüllung erfreuen. Bei Tante Olga wird besonders viel Wert auf Regionalität gelegt sowie bei importierten Waren auf Fairtrade. Hier finden sich zudem auch viele vegane Produkte.
Veedelskrämer
Auch die Veedelskrämer gibt es mittlerweile doppelt. Seit 2017 können Kunden in Ehrenfeld und seit 2019 im Agnesviertel trockene Lebensmittel wie Getreide oder Nudeln aber auch Drogerieartikel etc. erwerben. Aber auch Chutneys, Pesto etc. von Kölner Manufakturen werden angeboten. Das meiste davon natürlich ohne Verpackung.
Zollstock unverpackt
Seit Anfang September 2020 gibt es auch ganz im Süden Kölns einen Laden namens Zollstock unverpackt. Dieser wurde von Jana Nehrlich sowie ihrem Mann Torsten Neuß eröffnet. Die Beiden betreiben bereits das Café Varme auf dem Höninger Weg. Hier werden vor allem regionale Produkte angeboten. Kunden können sowohl Lebensmittel als auch Drogerieartikel kaufen. Und das Sortiment soll nach und nach erweitert werden, wobei die Kunden gerne Vorschläge dazu machen können.
Lose Lebensmittel und mehr auf Wochenmärkten
Aber natürlich gibt es noch mehr Möglichkeiten, lose Produkte zu kaufen. So zum Beispiel auf den zahlreichen Wochenmärkten in Köln und der Umgebung. Hier werden schon seit Jahren vor allem Lebensmittel ohne Verpackung, oft auch in Bio-Qualität, und ohne Plastik angeboten. Zudem finden sich hier vor allem Waren aus Köln aber auch aus der Region. Häufig kann man auf Wochenmärkten aber auch andere Produkte wie lose Seifen oder sonstige Haushaltsartikel finden.
Manchmal ist die Verpackung unerlässlich
Es gibt allerdings auch Waren, die dringend eine Umhüllung benötigen, aller Nachhaltigkeit zum Trotz. Als Beispiel seien hier medizinische Produkte genannt, die möglichst keimfrei gehalten werden müssen. Aber genauso müssen z. B. viele Medikamente vor Umwelteinflüssen aber auch Luftsauerstoff und Feuchtigkeit geschützt werden. So wird sichergestellt, dass die Inhaltsstoffe der Medikamente ihre Wirksamkeit behalten.
Meist kommen hier Blisterpackungen zum Einsatz. Diese bestehen zumeist aus Plastik sowie aus Aluminium- bzw. Blisterfolie. Dadurch werden die Tabletten oder auch Kapseln hygienisch und sauber umhüllt. Da wirkliche Alternativen bisher fehlen, sind diese Art der Schutzhüllen notwendig und sinnvoll.
Leihschüsseln als Alternative: Bowlsharing
Als eine weitere Alternative zur normalen Umverpackung sollen in Zukunft Leihschüsseln genutzt werden. Dazu plant ein Kölner Startup, ein Mehrwegsystem für Kunststoffschalen aufzubauen. Vytal heißt das Unternehmen, dass zukünftig Gastronomiebetriebe, Kantinen und Supermärkte mit Gefäßen versorgen will, in denen Kunden frische Lebensmittel transportieren können. Nach Ende der Nutzung sollen die Kunden die Behältnisse wieder in einem teilnehmenden Betrieb abgeben. Dort wird dieses gereinigt und wieder dem Kreislauf zugefügt.
Getestet wird dieses System aktuell bei REWE. An derzeit fünf Kölner Standorten können Kunden ihre Mehrweg-Dosen an der Salatbar füllen. Sollte sich das System bewähren, werden weitere Standorte dazukommen. Wer mehr über das neue Unternehmen und dessen Idee erfahren möchte, sollte am 28.09.2020 VOX einschalten. Bei der dort laufenden Sendung Höhle der Löwen werden die Gründer ihre Idee vorstellen und nach Investoren suchen.