Bereits vor Corona konnten rund 25 Prozent der Grundschulen keinen Schwimmunterricht durchführen. Grund war meist die geringe Anzahl an Bädern, die zur Verfügung standen. Da viele Einrichtungen den Betrieb eingestellt hatten, konnten auch im Bereich der Bäder nicht mehr Schwimmkurse stattfanden. Die Problematik, dass sich dadurch immer weniger Kinder gar nicht bzw. nicht vernünftig über Wasser halten können, hat sich durch die Corona-Pandemie nun deutlich verschärft.
Immer weniger Kinder können sich sicher im Wasser bewegen
Um zu erreichen, dass sich die Kleinen sicher im Wasser bewegen können, wurde für alle Schulen der verpflichtende Unterricht eingeführt. Dieser findet vorwiegend in der dritten Klasse statt. Ziel ist hier meisten, das Erreichen des Seepferdchens. In den weiterführenden Schulen werden dann die speziellen Techniken vermittelt.
Während der Pandemie waren die Bäder über Monate geschlossen. Dies bedeutet, dass weder die Schulen noch die verschiedenen Vereine Kurse durchführen konnten. Und dies heißt wiederum, dass nun ein dauerhaft erhöhtes Ertrinkungsrisiko für die Kleinen besteht. Der Kampf gegen das Ertrinken wird dadurch deutlich erschwert, warnt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG).
Um diesem Defizit, das nun entstanden ist, etwas entgegenzusetzen, müssen vermehrt Lehrgänge angeboten werden. Aber obwohl die Bäder wieder geöffnet sind, mangelt es genau an diesen. Sei es aus Zeitgründen oder mangels Personal, es gibt einfach nicht genug Schwimmkurse. Dabei ist schnelles Handeln gefragt, denn spätestens im nächsten Sommer kann es sonst zu vermehrten Todesfällen kommen.
Therme bietet nun auch Schwimmkurse an
Genau um dies zu verhindern, hat sich die Kölner Claudius Therme dazu entschlossen, zwei Schwimmkurse für Kinder anzubieten, um die derzeitige Not zu lindern. Und das, obwohl die Therme im Normalbetrieb nur bedingt für Kinder geeignet ist. Das Angebot richtet sich daher an Kinder von fünf bis sieben Jahre, die bereits Erfahrung aus der Wassergewöhnung mitbringen. In neun Einheiten von je 45 Minuten erfolgt die Erstschwimmerausbildung mit dem Ziel, das Seepferdchen zu erlangen.
Die Lehrgänge werden als Eltern-Kind-Kurs angeboten und kosten 135 Euro pro Kind (Badeeintritt für Kind und Erwachsenen inklusive). Weitere Informationen zu den Kursen, die ab sofort starten und nur online gebucht werden können, sind über die Webseite der Claudius Therme abrufbar.
Wassergewöhnung schon in der Badewanne
Kinder, die schon über eine gewisse Erfahrung mit dem nassen Element verfügen, tun sich naturgemäß leichter beim Erlernen der Techniken. Eltern können einen Beitrag dazu leisten, damit die Kleinen die Furcht vor dem Wasser verlieren. Ein Tipp wäre z. B., den Kleinen während des Badens mit einem Spielzeug Wasser über den Kopf laufen zu lassen.