Wenn das Herz aus dem Takt gerät, ist das für viele Patienten mit einem großen Angstgefühl verbunden. War das Herzstolpern vielleicht schon ein Vorzeichen für einen Infarkt? Was, wenn „die Pumpe“ plötzlich ganz ausfällt?
Allein der Gedanke lässt vielen Menschen mit Herzrhythmusstörungen keine Ruhe. Dabei kann man dank modernster Diagnose-Technik rasch herausfinden, was den unregelmäßigen Herzschlag verursacht. Handelt es sich beispielsweise um Vorhofflimmern, an dem über eine Million Menschen in Deutschland leiden und das zu Schlaganfällen führen kann? Am Krankenhaus Porz am Rhein in Köln haben sich die Kardiologen unter anderem auf diese weitverbreitete Form der Herzerkrankung spezialisiert. Die Mediziner gehören mit fast 1000 Katheterablationen jährlich zu einem der führenden Rhythmuszentren in NRW, um so die vielen lästigen und oft auch gefährlichen Rhythmusstörungen sicher und effektiv behandeln zu können. Zur Ablation werden moderne 3D-Mappingsyteme, aber auch innovative Kälteballontechniken eingesetzt.
Drei hochmoderne Katheterlabore
„Eine Störung des Herzrhythmus hat nicht zwingend gleich mit dem Herzen selbst zu tun“, sagt Prof. Dr. med. Marc Horlitz, Chefarzt der Kardiologie am Krankenhaus Porz am Rhein. Manchmal reiche schon ein Blick auf die Schilddrüsenwerte im Blut, um die Ursache ausfindig zu machen. Sind diese aber normal und fällt damit die Schilddrüse als Störquelle aus, rät der Kardiologe zu einer eingehenden Untersuchung. Diese erfolgt an seiner Klinik, die pro Jahr 4500 kardiologische stationäre Patienten und rund 3500 ambulante Patienten versorgt – mit modernster Hightech-Medizin: Echokardiographie, Stressecho, 3D-Echo oder Spiro-Ergometrie. Zudem wurden erst vor zwei Jahren in der Klinik drei komplett neue Herzkatheterlabore gebaut. Allein sechs Oberärzte aus seinem Team arbeiten hier mit Prof. Horlitz zusammen, dazu zahlreiche Assistenzärzte und Schwestern.
Vom Check-up bis zur Reha
Prof. Horlitz, der übrigens selbst begeisterter Rad- und Spinning-Fahrer ist, kann sich bei seiner Arbeit auf ein Netzwerk stützen, wie es deutschlandweit einmalig ist: Seine Klinik ist Mitgründer des „Kooperativen Kölner Herzzentrums beidseits des Rheins“. Der 47-jährige Kardiologe und Vater von zwei Söhnen ist sogar einer der Sprecher dieses Netzwerks aus insgesamt 15 kardiologischen Praxen und weiteren Kliniken, wie auch das zertifizierte Gefäßzentrum unter der Leitung von Chefarzt Dr. T. May. Jede Klinik für sich ist hochspezialisiert, im Zusammenschluss schaffen sie ein patientennahes und individuell abgestimmtes Angebot. „Wir sind überall, wo der Patient uns braucht: vom ersten Check-up über die Behandlung bis zur Reha, wenn diese nötig ist“, sagt Prof. Horlitz.
Ohne Irrwege zum Spezialisten
Das Herzzentrum ist auf mehrere Standorte quer über die Stadt Köln und Umgebung verteilt. Damit erreicht es viele Millionen Menschen. „Über unser Kooperatives Kölner Herzzentrum gelangt der Patient ohne Irrwege schnell dorthin, wo auch tatsächlich Herz- und Gefäßspezialisten behandeln“, betont Prof. Horlitz. Zudem werden durch vereinheitlichte Qualitätsstandards lästige Doppel-Untersuchungen vermieden. Das ist beispielsweise wichtig, wenn etwa Aufnahmen vom Herzen mit einem Computertomographen gemacht werden und die Strahlenbelastung für den Patienten möglichst gering gehalten werden soll.
CT-Strahlenbelastung enorm reduziert
Vorteilhaft ist, dass am Krankenhaus Porz am Rhein das strahlenärmste Aufnahmegerät der Welt steht: der so genannte Volumen-CT in der Klinik für Radiologie von Prof. Dr. med. Dieter Beyer, die übrigens ebenfalls Mitglied im Kooperativen Kölner Herzzentrum ist. Hier wird die komplette Aufnahme eines Herzens innerhalb von nur 0,175 Sekunden erstellt. Das ist genau die Zeit, die ein Herz zwischen zwei Schlägen stillsteht. Während andere Geräte dabei mehrmals um den Patienten rotieren, um Schicht für Schicht eine komplette Aufnahme des Organs zu schaffen, reicht beim Volumen-CT eine einzige Umdrehung. So können die Radiologen am Krankenhaus Porz am Rhein die Strahlenbelastung für den Patienten um bis zu 90 Prozent reduzieren. Sogar Kinder und ältere Patienten können deshalb in diesem High-Tech-Gerät problemlos untersucht werden.
Viel Zeit für Gespräche
Prof. Horlitz ist es dabei besonders wichtig, dass bei allen technischen Superlativen und beim leider vorherrschenden Kostendruck im Gesundheitssystem dennoch das Gespräch von Arzt zu Patient nicht auf der Strecke bleibt. Gerade deshalb legt der Kardiologe großen Wert darauf, dass hierfür immer genügend Zeit bleibt. Prof. Horlitz betont: „Bei uns steht der Patient wirklich im Mittelpunkt, und das ist nicht einfach nur so gesagt.“