Natur pur erleben, kulinarische Erlebnisse genießen und aktiv sein. Schlemmen, Landschaft entdecken und Zeit zum Erholen direkt um die Ecke – diese Worte mit Belgien zu verbinden wird nicht allen unbedingt leicht fallen.
Hier ein traditionell gebrautes Bier, dort ein mit Kräuterkruste gebratenes Lamm und vielleicht noch ein im Mund zerlaufendes Schokoladen-Dessert mit Holunder-Soße. Was will man mehr? Um die die kleinen (oder großen) Hüftpolster wieder loszuwerden, gibt es eine tolle, spannende und erlebnisreiche Möglichkeit! Und zwar genau dort: Belgien!
RAVeL – Der grüne Weg par excellence…
… so nennen die Belgier die “RAVeL-Wege” in der Provinz Lüttich. RAVeL steht für “Réseau Autonome de Voies Lentes” – “Unabhängiges Netz der langsamen Wege” – und soll zukünftig zum größten Netz umgebauter Bahntrassen und Treidelpfade Europas werden. Das Projekt “sanfter Tourismus” der Region ist bereits vor 15 Jahren entstanden und weitet sich Jahr für Jahr aus. Den “Ravelisten” stehen somit immer neue Wege und Pfade durch die Provinz Lüttich offen.
Auf umgebauten Bahntrassen und Treidelpfaden (Wege entlang einer Wasserstraße, auf dem früher Zugtiere die Schiffe über das Wasser gezogen haben) geht es für Fahrradfahrer, Wanderer und Reiter durch die abwechslungsreiche Natur. Die Wege führen durch die Ardennen, an der Maas entlang oder in die Stadt Lüttich und sind ausschließlich für den nicht motorisierten Verkehr zugelassen. Obwohl die Landschaft hügelig ist, haben sie nur eine maximale Steigung von zwei bis drei Prozent. Die Routen sind zwischen 2,8 und 96 Kilometern lang und verlaufen fast gradlinig. Nur hier und da machen die Wege einmal einen kleinen Schlenker nach links oder rechts, scharfe Kurven sucht man vergebens. Die umgebauten Strecken sind für Ausflüge mit der ganzen Familie geeignet, durch eine Verbindung von verschiedenen Routen aber auch für längere Touren.
Per E-Bike durchs Nachbarland
Welche Strecken wohin führen und wie man sich am besten im Verkehrsnetz bewegt, fasst die “RAVeL-Broschüre” des Tourismusverbandes der Provinz Lüttich zusammen. Sie enthält Karten, Fakten zu den Strecken und Informationen zu den Sehenswürdigkeiten am Wegesrand. Ausflugsziele am sind zum Beispiel die zahlreichen Schlösser und Herrenhäuser, Restaurants oder die Rennstrecke Spa-Francorchamps. Wer kein eigenes Fahrrad mitbringen möchte, kann sich bei den jeweiligen Touristenbüros vor Ort eines ausleihen. Und ganz modern geht’s mit den E-Bikes: Hier wird dem Radler mit Elektro-Energie das Strampeln noch einfacher gemacht!
Die Karten in der Broschüre können auch herausgeschnitten werden und sind so einfach mitzunehmen. Eine Seite zeigt die Route, die andere die in der Nähe liegenden Sehenswürdigkeiten. Auch die Länge der Wege sowie mögliche Verbindungsstücke sind deutlich gekennzeichnet. Für jede Strecke gibt die Broschüre eine Empfehlung, für wen sie am besten geeignet ist – für Wanderer, Radfahrer, Reiter, für Kinderwagen oder für alle gemeinsam.
Kunst, Kultur und Kulinarisches
Wer vielleicht einfach mal entspannen möchte, einen Ausflug mit der Familie plant oder einen Trip als Single oder mit dem Partner unternehmen möchte, sollte das benachbarte Belgien ins Auge fassen! Es werden leckere Sterne-Küche, Übernachtungsmöglichkeiten in jedem Preissegment – vom Design-Hotel bis hin zum Feriendorf –, abwechslungsreiche Freizeitgestaltung, Flora und Fauna in ihrer schönsten Form, Nachtleben sowie Shoppingmöglichkeiten in allen Variationen geboten.
Der Tourismusverband der Provinz Lüttich in Belgien hat zum ersten Mal einen kostenlosen Design-Guide herausgebracht. Das Taschenbuch “Shop ‘In Design” präsentiert 50 Adressen in Lüttich, von Einrichtungsläden über Kunstgalerien bis hin zu Boutiquen für Modeaccessoires. In den letzten Jahren haben sich immer mehr kreative Köpfe im ehemaligen Fürstentum niedergelassen. Viele von ihnen stammen selbst aus Lüttich und haben den Anspruch, Design, Mode und Kunst für jedermann zu entwerfen. Die Stadt hat sich zur Designmetropole der Wallonie entwickelt. Das Büchlein listet außerdem moderne und imposante Architekturbauwerke auf, wie etwa den von Calatrava entworfenen Bahnhof oder den Ausstellungskomplex “Grand Curtius”.
Zehn Restaurants werden ebenfalls für ihr Design-Interieur oder ihre ausgefallene Location ausgezeichnet: Während der Essbereich des Restaurants “Kitchen” gleichzeitig ein Showroom für Designküchen ist, lädt das “Labo 4” zum Essen in ein ehemaliges Chemielabor der Universität.
Kulinarische Highlights im Flachland von Belgien
Lüttich wartet noch mit weiteren Restaurants an ungewöhnlichen Orten und mit originellen Konzepten auf: In den Räumen des “Le Bruit Qui Court” befand sich einst eine Bank. Davon zeugt unter anderem der Tresorraum im Keller, den man bei einem Besuch besichtigen kann. Wem der Sinn nach Tapas steht, der ist bei “El Pica Pica” gut aufgehoben. Die Zutaten für die spanischen Häppchen werden je nach Saison frisch auf dem Markt eingekauft. In modernem Ambiente werden hierzu gute Weine gereicht. Etwas legerer geht es im “La Céne” zu. Neben Salaten, Nudelgerichten oder dem aktuellen Tagesgericht gibt es hier wechselnde Ausstellungen junger Künstler. Die Themen reichen von Comic über Fotografien bis hin zu Skulpturen.
Der Guide steht ab Sommer 2012 in einer neuen Auflage zur Verfügung und ist an vielen Stellen sowie im Internet erhältlich. Außerdem ist die Broschüre bei Belgien Tourismus Wallonie Brüssel in Köln verfügbar. Begleitend zur Veröffentlichung hat der Tourismusverband eine Kurzreise entwickelt: Der zweitägige Minitrip “Shop ‘In Design” mit einer Übernachtung und Abendessen kostet ab 74 Euro pro Person.
Belgien: Abwechslungsreich, nah und spannend
Die Provinz Lüttich in Belgien liegt kurz hinter der deutschen Grenze bei Aachen. Die Stadt mit dem gleichen Namen ist die drittgrößte Stadt Belgiens und gilt als kulturelles Zentrum der Wallonie. Im kommenden Oktober beherbergt Lüttich einen Monat lang die sechste internationale Design-Biennale. Auf dem Veranstaltungskalender steht außerdem der Start der diesjährigen Tour de France.
Allgemein ist die Region für ihre Hochmoorlandschaft und Landschaftsschutzgebiet Hohes Venn, die Berge der Ardennen, die Mutterstadt aller Thermen, Spa, sowie die legendäre Rennstrecke bekannt. In der ganzen Provinz wird Französisch und zum Teil auch Deutsch gesprochen. An der Grenze zu Deutschland befinden sich die neun Gemeinden der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.