Das Kölner Metropolitankapitel hat auf seiner Sitzung am 8. Februar 2017 eine Reihe neuer Sicherheitsvorkehrungen für den Kölner Dom beschlossen. Die Neuerungen verkündeten am Domprobst Gerd Bachner und Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies im Rahmen einer Pressekonferenz. Große Koffer, Reisetaschen und Wanderrucksäcke dürfen künftig von Besuchern nicht mehr mitgeführt werden, auch die Eingangskontrollen werden verschärft.
Keine großen Koffer erlaubt und mehr Sicherheitspersonal für den Kölner Dom
Besucher aus der ganzen Welt müssen sich vor einem Besuch des Kölner Doms auf drei große Neuerungen einstellen. Das ist das Ergebnis des Kölner Metropolitankapitels vom 8. Februar. Ab dem 1. März 2017 dürfen große Gepäckstücke, wie große Koffer, Reisetaschen oder Wanderrucksäcke nicht mehr mit in den Dom genommen werden. Besucher mit solchen Gepäckstücken werden künftig abgewiesen. Bei Konzerten im Dom dürfen auch keine Klappstühle mehr mitgenommen werden. Die Sicherheit im und unmittelbar vor dem Dom soll mit privaten Sicherheitskräften erhöht werden, die künftig die Domschweizer bei ihrer Arbeit unterstützen.
Domprobst Gerd Bachner und Kölns Polizeipräsident Jürgen Mathies lobten die gemeinsame Arbeit im Rahmen der Sicherheit. Bisherige Maßnahmen, wie eine höhere Polizeipräsenz mit einem Sicherheitsmobil und mehr Videoüberwachung hätten sich bereits positiv bemerkbar gemacht. Laut Mathies sei im Bereich der Domplatte und der näheren Umgebung die Straßenkriminalität von 2015 auf 2016 um fast 35 Prozent zurückgegangen. Taschendiebstählsdelikte seien in diesem Zeitraum ebenfalls mit einem Minus von 36,6 Prozent ebenfalls stark rückläufig. “Das macht deutlich, dass hier der Ansatz starker Polizeipräsenz nachhaltig greift”, so Polizeipräsident Mathies.
Private Sicherheitsdienste sind Teil der Sicherheitsvorkehrungen
Einen konkreten Anlass für die neuerliche Verschärfung der Sicherheitsbedingungen gab es laut Domprobst Bachner nicht. “Seit dem Herbst 2015 habe ich intern im Domkapitel eine Kommission eingerichtet”, erklärte der Domprobst. “Wir sind seit eineinhalb Jahren an der Thematik dran, passen diese immer wieder an und stehen im engen Kontakt zur Polizei.” Seitdem die Kommission ihre Arbeit aufgenommen hat, habe es bereits einige Änderungen gegeben ohne, dass dabei die Öffentlichkeit in Kenntnis gesetzt wurde. So hatte es zum Ende des Jahres bei Gottesdiensten im Kölner Dom im Vorfeld Taschenkontrollen geben.
Ein besonderes Augenmerk bei den Änderungen liegt auf den privaten Sicherheitskräften, die künftig im und vor dem Dom eingesetzt werden sollen. Wie viele Sicherheitskräfte künftig eingesetzt werden, steht aber noch nicht fest, genauso wie deren Finanzierung. “Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif. Die Menschen, die in den Dom kommen, sollen keine Angst haben. Es darf nicht am Geld scheitern”, sagte Domprobst Bachner dazu. Bereits in der Vergangenheit habe man mit Sicherheitsdiensten zusammengearbeitet. Ähnlich wie die Domschweizer, sollen sie sich im Eingangsbereich aufhalten oder sich durch den Dom bewegen, um für Sicherheit zu sorgen. Künftig sollen die Sicherheitskräfte auch spontane Taschenkontrollen durchführen.
Kontrollen ja – aber nicht wie am Flughafen
Noch schärfere Kontrollen, wie beispielsweise an Flughäfen mit Gepäck – oder Personendurchleuchtung soll es künftig aber nicht geben. “Dies würde dazu führen, dass nicht mehr alle Besucher in den Dom kommen können”, begründete Bachner diese Entscheidung. Täglich besuchen rund 20.000 Menschen den Kölner Dom. Doch auch mit den verschärften Sicherheitsmaßnahmen könne es keine hundertprozentige Sicherheit geben. Man sei aber ein großes Stück weitergekommen.