Der Kölner Zoo begrüßt eine besondere Neuankunft: Die Spitzmaulnashorn-Kuh “Hazina”, eine beeindruckende 1-Tonnen-Dame, ist aus dem französischen Zoo in Doue-la-Fontaine an den Rhein gezogen. Ihre Mission ist bedeutend: Zusammen mit dem ebenfalls neuen Bullen “Malte” soll sie langfristig für Nachwuchs bei dieser stark gefährdeten Art sorgen. Dank der Begleitung von vertrauten Tierpflegern konnte sich “Hazina” nach der Anreise schnell einleben und erkundet bereits ihr neues Zuhause, inklusive der großzügigen Außenanlage.
Herkunft und Bedeutung von “Hazina”
“Hazina” wurde am 19. Juni 2017 im britischen Chester Zoo geboren und ist Teil eines europäischen Erhaltungszuchtprogramms. Ihre Eltern, “Kitani” und “Magadi”, tragen durch ihre Gene zur Diversität dieser bedrohten Art bei. Zusammen mit “Malte”, der kürzlich aus Rotterdam nach Köln kam, bildet “Hazina” ein vielversprechendes Zuchtpaar. Beide wurden auf Empfehlung des europäischen Zuchtbuchkoordinators in den Kölner Zoo gebracht, der auf Alter, Charakter und genetische Voraussetzungen achtete. Die Hoffnung ist, dass das Paar zur Stabilisierung der Spitzmaulnashorn-Population beiträgt.
Geduld gefragt: Das Kennenlernen der Nashornpartner
Obwohl beide Tiere die Geschlechtsreife bald erreichen, wird es noch etwas Zeit brauchen, bis eine Paarung möglich ist. Nashörner sind Einzelgänger und kommen nur zur Fortpflanzung zusammen. Zunächst müssen “Hazina” und “Malte” Vertrauen zueinander aufbauen und das komplexe Paarungsverhalten lernen. Mithilfe regelmäßiger Hormonanalysen will der Zoo feststellen, wann “Hazina” paarungsbereit ist. Auch das Verhalten der Tiere – wie verstärktes Interesse aneinander – gibt Hinweise auf die Paarungsbereitschaft. Da “Hazina” und “Malte” in diesen Interaktionen unerfahren sind, ist Geduld gefragt.
Neue Nashornanlage als Basis für Zuchterfolg
Der Kölner Zoo hat 2023 erheblich in eine neue Anlage für Spitzmaulnashörner investiert, um optimale Bedingungen für die Erhaltungszucht zu schaffen. Die 2.500 Quadratmeter große Anlage rund um die historischen Schweizer Rinderhäuser bietet genug Raum, um die Tiere bei Bedarf getrennt zu halten. Zudem gibt es überdachte Futterstellen, Beschäftigungsmöglichkeiten und neue Aussichtsplattformen für Besucher. Die Investition von rund 2 Millionen Euro stärkt die Voraussetzungen für die erfolgreiche Nachzucht der bedrohten Tiere.
Mit dem “Team Nashorn Köln” aktiv Nashornschutz unterstützen
Um die Erhaltungszucht und Schutzprojekte zu fördern, hat der Kölner Zoo in Zusammenarbeit mit dem WWF Deutschland das “Team Nashorn Köln” ins Leben gerufen. Mitglieder leisten durch monatliche Spenden einen wichtigen Beitrag. Die Gelder unterstützen zum einen die Zuchtarbeit in Köln und ermöglichen zum anderen Schutzmaßnahmen in den natürlichen Lebensräumen der Nashörner. In Afrika fließt die Unterstützung in die Arbeit von Wildhütern und Kampagnen zur Reduzierung der Nachfrage nach Nashornhorn, die v.a. in Asien als vermeintliches Heilmittel gefragt ist.
Unterstützung für Nashörner in Afrika: Projekt in Eswatini
Zusätzlich engagiert sich der Kölner Zoo im afrikanischen Staat Eswatini (ehemals Swasiland), wo er seit 2009 das Nashornschutzprojekt “Big Game Parks” unterstützt. Die Naturschutzorganisation kämpft gegen Wilderei und schafft neue Schutzgebiete für die Nashörner. Laut IUCN gibt es in Afrika nur noch etwa 22.000 Nashörner, darunter rund 6.000 Spitzmaulnashörner. Der Bestand der Breitmaulnashörner nimmt weiter ab, während die Population der Spitzmaulnashörner leicht steigt. Dennoch bedrohen Lebensraumzerstörung und Wilderei diese faszinierenden Tiere weiterhin massiv.
Mit umfassenden Maßnahmen vor Ort und durch die internationale Zusammenarbeit setzt sich der Kölner Zoo aktiv für den Schutz und den Erhalt der Nashörner ein. Unterstützer des Zoos, die Teil des “Team Nashorn Köln” werden möchten, finden alle weiteren Informationen auf der Website des WWF.