In Zeiten der aktuellen Coronavirus-Pandemie, in der die meisten öffentlichen Konzerte ausfallen müssen, kommt ein ganz besonderes Konzert aus dem Kölner Dom zu den Menschen nach Hause. Musiker Michael Patrick Kelly ist in einen musikalischen Dialog mit der Kölner Kathedrale getreten. Die bildgewaltige Aufzeichnung des Konzerts ist ab Sonntag, 31.05.2020, ab 12 Uhr kostenlos auf YouTube oder direkt hier bei CityNEWS (einfach nach unten scrollen) zu erleben.
“Ich bin immer noch ganz beseelt, dass Michael Patrick Kelly unsere Einladung angenommen hat, in der Karwoche ein ‚Lockdown-Konzert‘ im Kölner Dom zu geben”, sagt der ehemalige Dompropst Gerd Bachner. “Schon die Vorgespräche über die Gestaltung eines starken, musikalischen Hoffnungszeichens aus dem Dom waren ungeheuer intensiv. Michael Patrick Kelly ist ein unglaublich reflektierter Mensch. Die Chemie zwischen uns hat gleich gestimmt.”
Hier der komplette Konzert-Film kostenlos in voller Länge
Ein ganz besonderes Konzert: Michael Patrick Kelly im Kölner Dom
Schon nach den ersten Minuten der Vorgespräche habe festgestanden, dass man Michael Patrick Kellys Musik und den Kölner Dom zusammenbringen möchte. “Vor allen um jüngeren, eher kirchenfernen Menschen ein Zeichen der Zuversicht zu schenken”, so der ehemalige Dompropst.
Gerd Bachner weiter: “Wir wollten etwas schaffen, mit dem sich diese Menschen identifizieren und mit dessen Hilfe sie Trost finden können, wenn sie im aktuellen Ausnahmezustand auf der Suche nach Halt und Geborgenheit sind. Dass inzwischen im Dom wieder öffentliche Gottesdienste stattfinden und sich die ersten Lockerungen im Kölner Stadtbild bemerkbar machen, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Menschen dauerhaft unter den massiven Folgen der Corona-Pandemie leiden. Ja, existenziell bedroht sind. Ich freue mich, dass wir den Film an Pfingsten, zum Finale der Osterzeit, der Öffentlichkeit vorstellen können.”
Konzert wird zur bildstarken Inszenierung
In Rekordzeit haben der bekannte Pop-/Rockmusiker Michael Patrick Kelly und der ehemalige Kölner Dompropst Bachner Ende März einen dramaturgischen roten Faden konzipiert, dessen einzelne Bestandteile in der Karwoche am Kölner Wahrzeichen filmisch umgesetzt worden sind.
“An zwei Tagen haben wir jeweils am späten Nachmittag mit den Dreharbeiten begonnen und waren am nächsten Morgen gegen vier Uhr fertig”, erzählt der Dompropst. “Es war für alle Beteiligten ein immenser Kraftakt. Normalerweise planen wir für Projekte dieser Dimension viele Monate lang. Aber weil es schnell gehen musste, haben alle an einem Strang gezogen und sind über sich hinausgewachsen.”
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Eine bildstarke Performance. Michael Patrick Kelly, aktuell als Gastgeber bei Sing meinen Song im Fernsehen zu sehen und im Radio mit seinen Hits wie “iD” und “Beautiful Madness” zu hören, ist im Dialog mit seiner “alten Liebe”, dem Kölner Dom. “Als ich noch im Kölner Umland gewohnt habe, habe ich dort oft Gottesdienste besucht”, erinnert er sich.
“Der Kölner Dom ist ein Ort, der fest zu meinem Leben gehört!”
Michael Patrick Kelly hat sich in einer Zeit, in welcher der Dom nur zum Gebet geöffnet war, einschließen lassen, seine Gedanken und Gebete dabei musikalisch formuliert. Und das nicht immer nur leise. Neben eigenen Kompositionen – darunter spirituelle Stücke, die z.B. während seines sechsjährigen Klosteraufenthaltes in Frankreich entstanden sind – performt der Musiker auch Klassiker wie Bob Dylans “Knocking On Heaven´s Door”.
“Wir wollten damit die Stimmung der Menschen abbilden, die aktuell von großen Zukunftsängsten und von sozialer Isolation geprägt ist”, sagt Kelly. “Wir wollten sie mit diesen Songs abholen – um ihnen etwas Hoffnung und Zuversicht zu vermitteln.”
Eine aufwändige und sinnliche Inszenierung
Unterstützt wird Michael Patrick Kelly einerseits von Gastmusikern wie dem Rapper Motrip und der Sängerin Jennifer Haben. Andererseits von der gewaltigen Architektur der Hohen Domkirche, die aufwändig wie sinnlich in Szene gesetzt wurden.
“Es war sehr bewegend in dieser leeren Kathedrale zu singen, in der sonst täglich tausende Besucher aus der ganzen Welt ein und aus gehen”, sagt Michael Patrick Kelly. “Ich bin dem ehemaligen Dompropst Gerd Bachner und dem ganzen Team des Kölner Domes sehr dankbar für diese großartige Möglichkeit.”