Köln wächst weiter – aber Landflucht hält an

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Köln wächst weiter – aber Landflucht hält an
Köln wächst weiter – aber Landflucht hält an
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Hinter Berlin, Hamburg und München ist Köln die viertgrößte deutsche Millionenstadt. Diesen Status wird die Rheinmetropole wohl auch in den nächsten Jahrzehnten beibehalten. Ende des Jahres 2019 hatte die Domstadt 1.091.819 Einwohner. Und sie wächst weiter. Somit ist es eher unwahrscheinlich, dass Frankfurt am Main, derzeit auf Platz fünf, Köln in den kommenden Jahren einholen wird. Nur durch Eingemeindungen könnte die Einwohnerzahl der Bankenmetropole von derzeit 763.380 die Dimension der Rheinmetropole erreichen. Durch den Mangel an bezahlbarem Wohnraum hat allerdings auch die sogenannte Landflucht zugenommen.

Wanderungsgewinn von 214 Personen

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der in Köln lebenden Personen um 1.835 beziehungsweise 0,2 Prozent angewachsen. Zu- und Fortzüge halten sich dabei fast die Waage. 57.007 Zuzügen stehen 56.793 Fortzügen gegenüber. Statistiker sprechen in diesem Fall von einem Wanderungsgewinn, der damit absolut bei 214 Personen liegt. Da allerdings die Zahl der Geburten trotz Rückgangs immer noch auf dem hohen Niveau von 11.338 liegt und dem gleichzeitig 9.789 Sterbefälle gegenüberstehen, liegt die natürliche Bevölkerungsentwicklung bei plus 1.549.

Was auffällt: Wer weggezogen ist, bleibt dennoch der Region zumeist erhalten. Der Wohnungsmarkt in der Domstadt erfreut sich großer Beliebtheit, gerade bei Familien. Die familien-relevanten Jahrgänge verzeichneten ein Minus von 5.057 Personen. Auch an das übrige NRW verliert Köln seit 2017 mehr Familien als von dort in die Stadt kommen.

Gerade die 18- bis 30-jährigen zieht es nach KölnWer also kommt nach Köln? Die Domstadt erfreut sich bei der Personengruppe der 18- bis 30-jährigen großer Beliebtheit. Studenten schätzen das große Angebot an Studiengängen, das Flair der Stadt und die Offenheit der Menschen. Insgesamt gab es in dieser Bevölkerungsgruppe ein Wanderungsplus von 9.465. Vor allem die Veedel in der Innenstadt sowie Stadtteile wie Ehrenfeld und Lindenthal sind bei Studierenden besonders begehrt.

Das große Problem: Köln fehlt bezahlbarer Wohnraum. Es wird viel zu schleppend gebaut, noch immer vergehen Monate bis Bauanträge genehmigt werden. Der knappe Wohnraum sorgt daher gemäß dem Prinzip von Angebot und Nachfrage für steigende Preise bei den Mieten. Dies veranlasst viele Familien, aufs Land zu ziehen, wo die Mietpreise entsprechend niedriger sind. Oder sie planen den Umzug ins Eigenheim wie z. B. einem Architektenhaus oder die Eigentumswohnung. Die Kommunen unterstützen dabei nach Kräften. Sie weisen reichlich Bauland aus und geben es zu akzeptablen Quadratmeterpreisen ab. So hält die Landflucht ins Umland weiter an.

Home-Office macht Landflucht attraktiv

Ebenso hat die Situation der vergangenen Monate durch die aktuelle Corona-Krise dazu beigetragen, dass immer mehr Menschen den Wegzug ins Grüne in Erwägung ziehen. Denn durch die Krise entdeckten die Deutschen, dass das Arbeiten im Home-Office eine echte Alternative zur Büroarbeit im Unternehmen darstellt. Das heißt Fahrten zur Arbeit werden reduziert, unnötige Zeiten im Stau entfallen. Durch gesparten Kraftstoff ist wird das Wohnen im Umland der Rheinmetropole entsprechend attraktiv.