Das Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln veröffentlicht das 97. Statistische Jahrbuch (hier zum Download). Auf über 370 Seiten werden Daten aus städtischen und anderen öffentlichen Quellen mit über 400 Tabellen und Grafiken in zehn Kapiteln für das vergangen Jahr dargestellt. Die Corona-Pandemie hat die Entwicklung der Domstadt im letzten Jahr geprägt. Um die Corona-Situation zu berücksichtigen, enthält diese Ausgabe auch ergänzende Statistiken über die monatliche Entwicklung des Jahres 2020 und soweit möglich bereits aktuelle Zeitvergleiche.
Inhaltsverzeichnis
Bevölkerung: Kölner ziehen um und leben länger
Insgesamt lebten zuletzt 1.088.000 Menschen in der Rheinmetropole. Das sind rund 3.800 weniger Einwohner als im Jahr zuvor. Eine ähnliche Entwicklung der Bevölkerungszahl ist auch bundesweit zu beobachten. Vor allem der geringe Geburtenüberschuss und der Rückgang des positiven Wanderungssaldos bei den 18- bis 30-Jährigen konnten die Kölner Wanderungsverluste insgesamt im vergangenen Jahr nicht ausgleichen.
Nach vielen Jahren verzeichnete Köln im letzten Jahr einen Abwanderungsverlust. Mit rund 4.300 Personen überwiegt die Zahl der Fortzüge. Innerhalb der Karnevalshochburg ziehen hingegen immer weniger Menschen um. 2020 waren es etwas über 60.400 Personen. Hier setzte sich der rückläufige Trend der letzten Jahre weiter fort.
Das Durchschnittsalter der Kölner Bevölkerung betrug zuletzt 42 Jahre. Im Durchschnitt werden die Menschen in Köln etwas über 78 Jahre alt und damit drei Jahre älter als zu Beginn des Jahrtausends.
Im Jahr 2020 erblickten 10.721 Kölner Neugeborene das Licht der Welt. Das sind 600 Kinder weniger als im Jahr zuvor. Im Gegensatz dazu verstarben 10.180 Menschen, rund 400 mehr als 2019.
Menschen aus 180 verschiedenen Nationen leben in der Millionenstadt am Rhein. Auf den ersten drei Plätzen sind die Türkei, Italien und der Irak zu finden.
Bildung und Wohnen in der Domstadt
Rund 150.000 Schüler drückten vergangenes Jahr in Köln die Schulbank oder lernten im “Home Schooling”. Weitere, mehr als 100.000 Personen studierten an den Kölner Hochschulen und rund 21.000 Azubis lernten in Kölner Ausbildungsbetrieben. Vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 zählten die städtischen Bibliotheken rund 2,4 Millionen Besuche. Rund 99.000 Personen nahmen an Kursen der Volkshochschule teil oder nutzten die Angebote der Musikschule.
In Köln gab es 2020 rund 565.000 Wohnungen mit einer Durchschnittsgröße von 76 Quadratmetern. Fast ein Drittel aller Wohnungen bestand aus drei Zimmern. Die Wohnfläche pro Person betrug rund 40 Quadratmeter. Im vergangenen Jahr wurden Baugenehmigungen für rund 3.700 Wohnungen erteilt.
Köln ist mobil und weniger oft im Einsatz
Insgesamt sind über eine halbe Millionen Kraftfahrzeuge in Köln zugelassen. Der Bestand an Personenkraftwagen zählte zum Ende vergangenen Jahres 486.700 Fahrzeuge. Die Privat-Pkw-Dichte steigt seit Jahren. Ende 2020 waren es 374 Privat-Pkw je 1.000 Einwohner. Das Durchschnittsalter der Pkw beträgt neun Jahre. Im Jahr 2019 beförderten die Kölner Verkehrs-Betriebe KVB mit ihren 630 Bussen und Stadtbahnen mehr als 280 Millionen Fahrgäste.
Im Jahr 2019 rückte die Feuerwehr mehr als 15.500 Mal zu Einsätzen aus, außerdem erfolgten rund 273.800 Rettungsdiensteinsätze der Berufsfeuerwehr gemeinsam mit den Hilfsdiensten zur Notfallrettung sowie Einsätze von Krankentransport-Unternehmen. Die Polizei verzeichnete im Jahr 2020 rund 33.700 größere und kleinere Verkehrsunfälle, damit deutlich weniger als im Vorjahr. Die Zahl der verunglückten Personen ging auf 4.751 zurück.
Kölns Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Tourismus
Mit einem Anteil von 12,4 Prozent lag die Quote der SGBII-Leistungsberechtigten (“Hartz IV”) im Dezember-Vergleich auf dem niedrigsten Stand seit der Einführung 2005. Im Verlauf der Corona-Pandemie des Jahres 2020 stieg die von der Bundesagentur für Arbeit errechnete Quote bis zur Jahresmitte auf 13,5 Prozent, nahm dann im weiteren Verlauf bis November mit 13 Prozent etwas ab.
Die Arbeitslosenquote der Bundesagentur für Arbeit erreichte im März 2020 mit 7,8 Prozent den niedrigsten Jahreswert. Sie stieg im Verlauf der Corona-Pandemie bis Juli 2020 auf zehn Prozent. Danach folgte ein leichter Rückgang auf 9,4 Prozent im Dezember.
Während die Luftfracht mit 863.000 Tonnen im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um rund 49.000 Tonnen zulegte, erlebte der Flughafen Köln / Bonn im Verlauf der Corona-Pandemie starke Einbrüche bei den Fluggastzahlen. Checkten 2019 noch 12,1 Millionen Passagiere ein, waren es bis Ende 2020 nur noch 3,1 Millionen Fluggäste.
Auch für die Übernachtungsbranche nahm die Entwicklung im Jahr 2020 keinen guten Verlauf. In der Zeit von Februar bis April stürzte die Zahl der Gästeankünfte von rund 300.000 auf nur noch 12.000 Besuchende ab. In den folgenden Monaten stieg die Gästezahl bis August auf 173.000 an. Zum Jahresende verzeichnete Köln wieder eine sehr verringerte Zahl von 26.000 Gästen.