Die Jobsuche sollte für abhängig Beschäftigte zumindest einmal im Jahr auf der Tagesordnung stehen. Ganz einfach, um herauszufinden, wie hoch denn sein aktueller Wert am Arbeitsmarkt ist.
Also heißt es zunächst einmal regional zu schauen und beispielsweise nach Stellenangebote in Köln zu filtern. Wo geht der Weg hin? Sie könnten in der Branche bleiben, wechseln zu einem größeren Arbeitgeber, verbunden mit mehr Personal- und Budgetverantwortung. Eine Option wäre, die Branche zu wechseln, dort in ähnlicher Position einsteigen und mit dem Wechsel eine Gehaltssteigerung aushandeln.
Wird in der Stellenanzeige nach Ihrer Gehaltsvorstellung gefragt, dann steht das da nicht aus Spaß. Der neue Arbeitgeber will wissen, was Sie bisher verdienen – daraus kann er schließen, was Sie zukünftig als Gehalt auf dem Lohnstreifen sehen möchten. Also kommen Sie dem Wunsch nach und geben Sie Auskunft. Auf diese Weise kann der Personaler die Kandidaten, die deutlich übers Ziel hinausschießen, aussortieren.
Wird nicht bereits in der Stellenanzeige nach dem Gehaltswunsch gefragt, dann kommt das Thema spätestens beim Vorstellungsgespräch auf den Tisch. Die Personalabteilung hat dabei zwei Möglichkeiten. Entweder fragt man nach dem bisherigen Gehalt, oder nach dem gewünschten Lohn des eventuell neuen Mitarbeiters.
Eine Steigerung ist auf alle Fälle die Regel. Sie kann bei fünf Prozent liegen, sie kann aber auch bis zu 20 Prozent betragen. Um über das mögliche Gehalt zu verhandeln, bedarf es einer Basis. Und diese Basis ist das momentane Gehalt des zum Wechsel bereiten Mitarbeiters.
Bei der Jobsuche steht Recherche vor der Gehaltsverhandlung
Wichtig ist in diesem Zusammenhang das marktübliche Gehalt zu recherchieren. Was verdient ein Arbeitnehmer in Ihrem Alter, mit der gleichen Qualifikation in einer vergleichbaren Branche bei einem Unternehmen etwa gleicher Größe in der Region? Diesen Wert sollten Sie kennen und daraus ihr gewünschtes neues Gehalt ableiten.
Die Frage nach dem bisher bezogenen Lohn sollte unbedingt korrekt beantwortet werden. Wer an dieser Stelle lügt, um mit einem höheren Basissatz in den Gehaltspoker zu gehen, kann schnell alles verlieren. Früher oder später bricht das Lügengebilde zusammen.
Stellen Sie bei den Gehaltsrecherchen fest, dass der bisher bezogene Lohn deutlich zu niedrig ausfällt, wirkt sich eine Erhöhung um 5 Prozent nicht wirklich beim nächsten Arbeitgeber aus. Ein deutlicher Sprung muss her, und bevor Sie dazu ansetzen, schildern Sie Ihre Situation. Es war das erste Gehalt nach dem Studium, sie haben nicht so intensiv recherchiert und nicht so geschickt verhandelt. Sagen Sie das im Gespräch so, dass Ihr momentanes Gehalt nicht als Basis einer Gehaltsverhandlung gesehen werden darf, sondern die Summe xy, die Ihren Marktwert realistisch abbildet. Und wer weiß, eventuell ergeben sich bei den gestarteten Initiativbewerbungen ganz neue Jobangebote.