80 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen leiden unter einer lichter werdenden Haarpracht. Wer von Kieselerde über Koffein bis zu Meerestierextrakte alles ausprobiert hat, dem verspricht eine Haartransplantation den erhofften Erfolg. Bei CityNEWS erhalten Sie einen Überblick!
Von Haarausfall sind sowohl Männer als auch Frauen betroffen; 80 Prozent der Männer leiden unter lichtem Haar. Meist macht sich der „Schwund“ ab der Pubertät bemerkbar. Bei Frauen lichtet sich das Haupthaar hingegen meist erst mit der Menopause – und das auch „nur“ bei 40 Prozent . Und während beim weiblichen Geschlecht der gesamte Kopf betroffen ist, sind es beim Mann zwei typische Muster, in denen das Haar verschwindet: Die Stirnglatze geht einher und wächst mit auffälligen Geheimratsecken; der freie, sich ebenfalls gerne ausbreitende Fleck am Hinterkopf wird von Dermatologen Hamilton-Muster genannt.
Welches Areal auch immer befallen ist, fast alle Betroffenen leiden unter dem, Haarausfall, der medizinisch gesehen gar keiner ist. Vielmehr geht es um die abnehmende Dichte der Haarfollikel, aus denen noch Haare wachsen.
Von Eisen bis Hopfen: Dem Kampf gegen die Glatzenbildung stehen viele dubiose Mittelchen zur Seite
Dichtes Haar steht für Jugend, Gesundheit, ja, sogar für Erfolg. Menschen mit vollem Haar werden in verschiedenen Studien stets attraktiver bewertet als jene mit dünnerem, kürzerem oder eben lichterem Deckhaar. Entsprechend stark sind der Wunsch sowie die Bereitschaft, sich eben nicht mit den natürlichen Gegebenheiten abzufinden und der Glatzenbildung den Kampf anzusagen. Dabei behilflich sind eine Vielzahl von Mittelchen, teils apothekenpflichtig, teils aber auch natürlichem Ursprungs.
Unter anderem sollen Aminosäuren, Kielselerde, Koffein und grüner Tee, Retinoide, Aloe vera, Hopfen und Malz, Eisen, Hirse, Meerestierextrakte sowie Algen und zig Vitamine den Haarausfall stoppen, beziehungsweise das Haarwachstum fördern. Laut dermatologischer Leitlinien gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege für den Erfolg der oben genannten Produkte. Die sogenannte androgenetische Alopezie, wie die abnehmende Dichte der Haarfolikel bezeichnet wird, ist erblich. Wessen Väter und Großväter also bereits mit einer Glatze glänzten, der sollte sich frühzeitig Gedanken machen, ob er zu seinem lichteren Haar stehen kann oder gegebenenfalls entsprechende Schritte einleiten.
„Weiche“ Faktoren wie die Ernährung, Schlafrhythmus und natürlich Stressfaktoren begünstigen den Verlauf des Haarausfalls.
Medizinisch gesehen gibt es zwei Methoden, die den Haarfolikeln wieder mehr Dichte geben: Das Medikament Minoxidil wurde ursprünglich gegen Bluthochdruck entwickelt. Es lässt die Haare wieder wachsen und muss als Lösung täglich auf den Kopf aufgetragen werden. Nach einem halben Jahr können erste Erfolge sichtbar sein. Der Nachteil ist, dass Minoxidil so lange verwendet werden muss, wie die Haare bleiben sollen. Dazu noch ist die Lösung relativ teuer. Wird das Medikament abgesetzt, fallen die Haare wieder aus.
Eine andere Möglichkeit ist die Haartransplantation. Die Haartransplantation ist die einzig wirksame und dauerhafte Methode, Kahlstellen zu verbergen und neues Haar wachsen zu lassen.
Wie funktioniert die Haartransplantation?
Entscheidend für eine gelungene Haartransplantation ist die Transplantation von Haarfolikeln. Diese werden am Hinterkopf mitsamt der Haut entnommen und in sogenannte Grafts zerlegt. Dieser enthalten bis zu fünf intakte Haare, die in die vom Haarausfall betroffene Region gepflanzt werden, indem der Arzt Löcher in die Kopfhaut stanzt. Während des Vorgangs wird der Patient örtlich betäubt. Die offenen Hautwunden werden örtlich betäubt. Musste man bislang mit bisweilen starker Narbenbildung rechnen, verspricht die neue FUE-Methode (“follicular unit extraction”) eine Operation ohne eine Entfernung von Hautstreifen. Lediglich werden mit einem Extraktionsgerät einzelne Haarfolikeleinheiten entnommen. Mit der Methode ist es weiterhin möglich auch Haare anderer Körperregionen, wie beispielsweise der Brust, als Spenderhaare zu entnehmen.
Für wen ist die Haartransplantation geeignet?
Eine Haartransplantation wird sowohl bei Frauen als auch bei Männern angewendet. Vor der Operation ist ein Besuch eines Dermatologen Pflicht, der sich das Haar und die Kopfhaut ansieht, andere Gründe für den Haarausfall als die androgenetische Alopezie ausschließt und die Struktur sowie den gesundheitlichen Zustand aller restlichen Körperhaare beurteilt. Eine erste Anlaufstelle ist der Hautarzt, er kann weitere Kontakte und Schritte vermitteln.
Was sind die Risiken und Nebenwirkungen?
Auch wenn mit der FUE-Methode Narben ausgeschlossen werden können, so handelt es sich bei der Haartransplantation um einen Eingriff in die Hautstruktur. Jede Hautwunde kann bluten und sich infizieren. Auch besteht das Risiko, dass die transplantierten Haarwurzeln abgestoßen werden. Auch können die versetzten Folikel absterben und die Glatze zurückkommen. Ein langfristiger Erfolg ist demnach keine Garantie.
Wie hoch sind die Kosten einer Haartransplantation?
Die Kosten werden je nach Aufwand berechnet und betragen mehrere tausend Euro. Günstige Anbieter versprechen im Internet einen Eingriff unter 2.000 Euro. Bevor man sich auf einen Anbieter festlegt und sich eventuell vorschnell von einem vermeintlich günstigen Angebot locken lässt, sollten die Angebote detailliert miteinander verglichen und mehrere Vorgespräche vereinbart werden.