Was in Maisanbauländern seit vielen Jahrzehnten zur Grilltradition gehört, ist in Deutschland neu. Mit Grillmais gibt es jetzt eine umweltbewusste Alternative zu Holzkohle und Gas. “Grillmais ist ein Abfallprodukt aus der Zuckermaisernte. Wenn die Maisspindel getrocknet ist, eignet sie sich wunderbar zum Grillen”, erklärt Mario Sacilotto, der das Produkt im Herbst letzten Jahres auf dem deutschen Markt einführte. Mittlerweile gibt es 110 deutsche Verkaufsstellen für Grillmais, darunter auch Supermärkte in Köln und der Region. “Meine Ware stammt von zertifizierten Landwirten aus der EU und ist gentechnikfrei. Einmal jährlich erfolgt eine Prüfung in einem unabhängigen Labor”, so der Grillexperte.
Grillmais: Vom Brennstoff zum Pflanzendünger
“Das Grillen auf der Maisspindel kenne ich schon aus Kindheitstagen von meinem Onkel aus Italien”, erinnert sich Halbitaliener Mario Sacilotto an seine Urlaube im Süden. Hier liegen also die Wurzeln für seine neue Geschäftsidee.
“Auf gut Deutsch verwerte ich den Müll eines nachwachsenden Rohstoffs”, scherzt der umweltbewusste Unternehmer. “Kein Baum muss dafür gefällt werden. Selbst die Asche kann man noch als Pflanzendünger verwenden, da sie Kalium enthält, einen Stoff, der die Zellstruktur der Pflanze stärkt.”
Hohe Temperaturen bis zu 800 Grad
Mal abgesehen von den ökologischen Vorteilen, bietet das Grillen mit Grillmais noch weitere Annehmlichkeiten. “Grillmais entwickelt keinen Funkenflug und dem Nachbarn weht keine üble Grillwelle entgegen, weil die Rauchentwicklung sehr gering ist”, versichert Mario Sacilotto. Schwarze Hände seien tabu und tropfendes Fett erzeuge keine Flammen, so der Experte. Grillmais erziele zudem hohe Temperaturen bis zu 800 Grad.
Im Vergleich: “Bei sehr hochwertiger Holzkohle kommt man bis rund 600 Grad, meist weniger. Standardprodukte schaffen rund 400 Grad”, weiß Mario Sacilotto. Apropos Kosten: Grillmais liegt im Verkauf bei rund 5 Euro für ein 3-Kilo-Paket, also vergleichbar zu anderen Produkten im Handel.
Schnelles Grillen wie bei Gas
Rund 1,5 Kilo Maisspindeln im Schnitt braucht man für einen Grillabend mit vier Personen. “Nach zehn bis fünfzehn Minuten sind die Spindeln so weit und das Grillgut kann aufgelegt werden”, versichert Mario Sacilotto. “Schneller ist auch kein Gasgrill!” Die Nutzgrillzeit liegt bei 20 bis 25 Minuten. Dann ist der Spaß allerdings vorbei und man muss neue Spindeln für die nächste Grillrunde auflegen. Ob schnell oder langsam, am Ende entscheidet für Genießer immer der Geschmack. Und der sei “einzigartig”, versichert Mario Sacilotto.