Letzte Aktualisierung am 21.03.2022 um 20:00 Uhr: Bei Bauarbeiten wurde am Montag, 21. März 2022, in Köln-Klettenberg, im Bereich Luxemburger Straße Ecke Militärringstraße eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Es handelte sich hierbei um eine Zehn-Zentner-Bombe. Der vorläufige Gefahrenbereich wurde vom Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) mit einem Radius von 600 Metern festgelegt. Die Fliegerbombe wurde noch am 21. März 2022 in den Abendstunden erfolgreich entschärft.
Dafür musste der Gefahrenbereich rund um den Blindgänger abgesperrt und evakuiert werden. Wegen der Evakuierung mussten 2.460 Anwohner ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Es war innerhalb von sechs Monaten bereits die dritte Weltkriegsbombe, die im Bereich Luxemburger Straße Ecke Militärringstraße gefunden wurde, so die Stadt Köln. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst und das Ordnungsamt der Stadt Köln waren vor Ort.
Durch die Entschärfung kam es rund um den Bombenfundort zu Verkehrsbehinderungen. U.a. wurden die Geisbergstraße sowie Löwenburgstraße gesperrt. Später kamen auch die Luxemburger Straße, Militärringstraße und die Berrenrather Straße hinzu. Autofahrer waren gebeten den Bereich in Köln-Klettenberg weiträumig zu umfahren.
Die Busse und Bahnen der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) waren ebenfalls von der Entschärfung der Bombe betroffen. So fuhr die KVB-Linie 18 für den Zeitraum der Entschärfung nicht im Gefahrenbereich.
CityNEWS hat Sie hier auf dem aktuellen Stand rund um die Evakuierung in Köln-Klettenberg und zur Entschärfung der Bombe gehalten.
19:40 Uhr: Bombe in Köln-Klettenberg erfolgreich entschärft
Nachdem um 19:05 Uhr die Freigabe zur Entschärfung der Bombe erteilt worden war, konnten Michael Daenecke und sein Team vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf den Blindgänger um 19:37 Uhr erfolgreich entschärfen. Die Straßensperren werden nun nach und nach aufgehoben. Die Anwohner können in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren.
Der Ordnungsdienst der Stadt Köln sorgte mit 95 Mitarbeitern sowie sechs Kradfahrern des Verkehrsdienstes für die rasche Evakuierung von 2.460 Anwohnern. Feuerwehr und Hilfsorganisationen waren mit 78 Personen am Einsatz beteiligt. Knapp 40 Evakuierte nahmen das Angebot der Stadt an und verbrachten die Zeit bis zur Entschärfung im Hildegard-von-Bingen-Gymnasium. Außerdem wurden rund 30 Corona-Positive Anwohner und Kontaktpersonen in separaten Räumen untergebracht. Diese Räume werden noch in der Nacht desinfiziert.
Feuerwehr und ASB waren mit zahlreichen Einsatzfahrzeugen für die Transporte von älteren und kranken Personen verantwortlich. Der ASB hat bei einsetzender Dunkelheit ausgeholfen und einen Lichtmast aufgestellt, um den Bombenfundort für die Entschärfung auszuleuchten.
18:30 Uhr: Noch keine Freigabe zur Bombenentschärfung
Wie der Lokalsender radio Köln berichtet liegt aktuell noch keine Freigabe zur Bombenentschärfung vor. Scheinbar gehen noch einige Menschen im Evakuierungsbereich spazieren. Außerdem wird aktuell noch eine Kleingartenanlage von den Ordnungskräften kontrolliert.
17:40 Uhr: Straßen und Luftraum wird gesperrt
Die Stadt Köln teilt mit, dass die Evakuierung des Gefahrenbereichs in Köln-Klettenberg nach Plan verläuft. Der dritte Klingelrundgang des Ordnungsdienstes hat bereits begonnen und zeitgleich sind mit Unterstützung der Polizei die Berrenrather Straße, Luxemburger Straße und Militärringstraße gesperrt worden. Der Betrieb der KVB-Linie 18 zwischen Klettenberg und Hürth wird nun vorübergehend eingestellt. Der Luftraum über dem Evakuierungsgebiet wird ab 18 Uhr gesperrt. Zu diesem Zeitpunkt soll auch voraussichtlich mit der Entschärfung der Bombe begonnen werden.
16:10 Uhr: Entschärfung der Bombe in den Abenstunden
Der erste Klingeldurchgang wurde beendet und der zweite Kontrollgang durch das Evakuierungsgebiet ist bereits gestartet. Voraussichtlich gegen 17:30 Uhr soll mit dem dritten Klingeldurchgang begonnen werden. Dann werden auch die großen Ausfallstraßen Berrenrather Straße, Luxemburger Straße und Militärringstraße gesperrt. Der Betrieb der KVB-Linie 18 zwischen Klettenberg und Hürth wird rund 20 Minuten vor Beginn der Entschärfung vorübergehend eingestellt.
Mit der Entschärfung kann aber wohl erst in den Abendstunden begonnen werden. Der Grund dafür sind u.a. 100 Personen, die mit dem Coronavirus infiziert (70 Personen) oder quarantänepflichtig (30 Personen) sind und gesondert evakuiert werden müssen. Die Betroffenen werden in speziell vorbereiteten Räumen des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums untergebracht, wo für alle von den Evakuierungsmaßnahmen betroffenen Anwohner eine Anlaufstelle eingerichtet ist. Hier halten sich aktuell rund 40 Personen auf. Die Räume, in denen corona-positive Anwohner untergebracht sind, werden noch in der Nacht desinfiziert, so dass der Schulbetrieb danach störungsfrei beginnen kann.
13:05 Uhr: Evakuierung in Köln-Klettenberg beginnt
Die Vorbereitungen für die Evakuierungen in Klettenberg laufen. Das Ordnungsamt der Stadt Köln ist mit rund 80 Kräften im Einsatz. 2.460 Anwohner sind betroffen und müssen ihre Wohnungen verlassen. Eine Anlaufstelle für die Betroffenen ist im Hildegard-von-Bingen-Gymnasium (Leybergstraße 1, 50939 Köln) eingerichtet.
Der erste Klingeldurchgang beginnt in wenigen Minuten, kurze Zeit später werden die ersten Straßensperren eingerichtet. Betroffen sind zunächst die Geisbergstraße und die Löwenburgstraße, die Berrenrather Straße sowie die Luxemburger Straße werden später folgen.
Infos: Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg in Köln
In Köln kommt es immer wieder zu Funden von Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg. Evakuierungen und Entschärfungen wie jetzt in Klettenberg gehören also zum “Alltag” in der Domstadt. Die Rheinmetropole Köln ist im Zweiten Weltkrieg insgesamt über 260-mal aus der Luft angegriffen worden. So häufig und heftig wie kaum eine andere deutsche Stadt. Die Experten für Kampfmittel der Düsseldorfer Bezirksregierung haben pro Jahr etwa 20 Einsätze in der Domstadt, um Bomben zu entschärfen.
Laut der Bezirksregierung wurden im Zweiten Weltkrieg Bomben mit einem Gesamtgewicht von etwa 2,7 Millionen Tonnen abgeworfen. Rund ein Viertel davon (ca. 675.000 Tonnen) fielen dabei allein auf NRW. Wo und wie viele Bomben allerdings abgeworfen wurden und wie viele Blindgängern nicht detonierten, lässt sich kaum sicher feststellen.
Letzte Aktualisierung: 21.03.2022 um 20:00 Uhr