Karneval und Altbier oder Kölsch, Halver Hahn und Mettbrötchen. Und der Kölner Dom sowieso! Wer an das Rheinland denkt, hat meistens die gleichen Dinge oder Ausflugsziele im Kopf. Doch die Rheinschiene hat weitaus mehr zu bieten. Vor allem in den Frühlingsmonaten – also fern der fünften Jahreszeit – gibt es rund um den schönsten und erlebnisreichsten Fluss Europas – dem Rhein – viel zu entdecken.
Am besten lässt sich die Umgebung draußen und in der Natur entdecken. Ob mit dem Rad, zu Fuß, per Schiff oder sogar mit der Seilbahn – das Rheinland steht für Vielfalt. Das bezieht sich sowohl auf die Menschen als auch auf die Freizeitaktivitäten.
Unterwegs mit dem Rad
Wer sich auf keine Stadt festlegen möchte, sondern das große Ganze genießen will, der ist mit dem Fahrrad gut beraten. Zu den beliebtesten Radwegen Deutschlands und somit der Region sowieso gehört der Rheinradweg. Mit 1.320 Kilometern Länge immer am Rhein entlang verbindet die Tour die Metropolen Bonn, Köln und Düsseldorf. Start ist in Bad Honnef; die beschauliche Kleinstadt im Rhein-Sieg-Kreis ist berühmt für zahlreiche Aussichtspunkte, die einen großartigen Blick über die Stadt, den Rhein und die Umgebung bis zur Eifel bieten. Beliebte Ausflugsziele sind der Himberger See, der Stadtgarten und der Park Reiterdorf sowie der Tretschbachwasserfall, der mit einer kurzen Wanderung verbunden werden kann und generell eine atemberaubende Kulisse für Fotos hergibt.
Apropos Wandern: Der Rhein und die am Rhein entlang laufenden Wanderwege haben den Vorteil, dass man keine extremen Höhenmeter befürchten muss. Der Rheinsteig weicht dieser Regel auf 320 Kilometern Gesamtlänge zugegeben teilweise ab. Allerdings werden 21 Etappen geboten, der Großteil davon ist mit verhältnismäßig sanften Anstiegen gut zu bewerkstelligen. Vor allem aber belohnt jede der ausgesuchten Touren mit purer Rheinromantik; immerhin geht es vorbei an imposanten Schlössern, mittelalterlichen Städtchen am Rheinufer und vielen märchenhaften Burgen. Und dazwischen eine atemberaubende Natur- und Landschaftskulisse mit endlosen Wiesen und traumhaften Waldstücken!
Von Bonn nach Königswinter auf ein Stelldichein mit den Nibelungen
Der Rheinsteig führt von Bonn über Koblenz bis nach Wiesbaden. Noch vor Tourstart wartet die ehemalige deutsche Hauptstadt mit zahlreichen Highlights auf; als grüne Stadt punktet Bonn mit vielen Parkanlagen und ist daher besonders im Frühling eine Reise wert. Ein Touristenmagnet inmitten der Stadt ist die Heerstraße. Die gesamte Allee ist mit den ersten Sonnenstrahlen in ein zartrosa Gewand aus Tausenden japanischen Kirschblüten getaucht und nicht nur eine der bekanntesten Straßen Deutschlands, sondern seit mehreren Jahren nun schon eines der meistfotografierten Motive auf Instagram.
Die zweite Anlaufstelle ist natürlich der Rhein. Dort steigen viele direkt aufs Schiff und lassen das Stadtpanorama vom Rhein aus auf sich wirken. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter verschiedener Schiffstouren, die mittels kulinarischer bis literarischer Schwerpunkte die Zeit an Deck sehr kurzweilig gestalten und einen tollen Bonus zum Ausblick bieten. Beliebte Touren sind die Köln-Bonner-Route und natürlich die Fahrt nach Königswinter, wo der Drachenfels als meistbestiegener Berg Europas wartet. Für Literaturfans ist ein Besuch schlichtweg Pflicht, lehnt sich doch der Name des Berges an die weltbekannte Nibelungensage an. Hier bekämpfte Siegfried den Drachen Fafnir und machte sich durch ein Bad in dessen Blut (fast) unsterblich. Doch auch der Weg bis hoch zur Burgruine lohnt sich – schon allein wegen des Ausblicks über das Rheintal und das Siebengebirge. Alternativ zum Wanderstock bieten sich die Zahnradbahn und auch Esel für den Aufstieg an.
Wildwasser-Abenteuer und schwimmende Biergärten
Doch über den Rhein geht es nicht nur mit dem Schiff. Aktuell gibt es immer mehr Kanu- und Tretboot-Verleihe sowie abenteuerliche Raftingtouren. Diese sind ohne Probleme auch für Anfänger geeignet, weil der Rhein kein Wildwasser ist. Anlaufstationen gibt es in Bonn, in Duisburg und natürlich in Köln, wo man Pause auf einem der immer häufiger werdenden Bootshäuser – den schwimmenden Biergärten – machen kann.
Wo gibt es den schönsten Blick über den Rhein?
Für einen ersten Überblick jedoch ist die Seilbahn zu empfehlen, die vom Kölner Zoo nach Deutz führt. Von dort aus kann man direkt durch den Rheinpark schlendern. Die Anlage steht seit 1989 unter Denkmalschutz und punktet mit Skulpturen und anderen Kunstobjekten sowie mit versteckten Buchten, die mit Strandufern schnell Urlaubsfeeling versprühen.
Wer mehr Action will, ist im 6.000 Quadratmeter großen Familienpark richtig aufgehoben. Unter der Zoobrücke gelegen, gibt es eine Minigolfanlage, Streetsoccer, Basketball-Felder, einen Minicar-Parcours, eine Freeclimber-Wand und eine kombinierte Streetskater- und BMXler-Anlage.
Das rechtsrheinische Ufer ist zudem ein kilometerlanger Foto-Hotspot. Dort gibt es den berühmtesten Blick über den Rhein. Den besten erhascht man jedoch eindeutig in Düsseldorf vom Rheinturm aus. Mit 240,5 Meter Höhe bietet er ein Panorama bis ins Bergische und nach Köln – bei gutem Wetter ist sogar der Dom zu sehen und Cocktails gibt es noch dazu.