Das Belgische Viertel zwischen Hohenzollernring, Aachener und Venloer Straße ist Anziehungspunkt und Kölner Szenetreff für Einheimische wie Touristen, denn hier ist immer viel los. Es reihen sich hübsche und kleine Mode-Boutiquen, Theater, Goldschmiede und Juweliere, Kunstgalerien, kuschelige Cafés und Eissalons, sowie Cocktail-Bars und ein vielfältiges Gastronomieangebot eng aneinander. Auch zahlreiche Verlage und viele Agenturen sind hier vertreten. Mittendrin im bunten Trubel steht die neoromanische Kirche St. Michael zentral auf dem Brüsseler Platz, der im Sommer einer der großen Open-Air-Hotspots Kölns ist. Seinen Namen trägt das Veedel, weil die Straßen rundherum nach belgischen Städten und Provinzen benannt sind, wie beispielsweise Antwerpen, Brüssel, Lüttich oder Maastricht. Die Geschäfte sehen sich als großes Ganzes und sind im Viertel stark miteinander vernetzt. Nicht nur für große Events, wie “Chic Belgique” und “le bloc – mode & design”, arbeiten sie Hand in Hand.
Unseren Veedelspaziergang durch das Belgische Viertel starten wir vom Brüsseler Platz aus. Nach einem ehrfürchtigen Blick auf St. Michael biegen wir in die Brüsseler Straße ein. Hier kann man wirklich wunderbar shoppen, abseits vom Mainstream der großen Modeketten. Auch in den angrenzenden Nebenstraßen gibt es viel zu entdecken, von Mode über Design bis hin zu vielen innovativen Geschäften, die oftmals viele Genres miteinander verbinden. Allen gemeinsam ist, dass sie mit viel Liebe zum Detail und persönlichem Einsatz geführt werden.
Erste Kölner Markthalle
Ein neuer Treffpunkt im Belgischen Viertel ist seit Anfang des Jahres die Kölner Markthalle an der Maastrichter Straße 45, die montags bis samstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet hat. Derzeit bieten verschiedene kleine Einzelunternehmen auf 400 Quadratmetern und zwei Etagen Gemüse, Obst, Fleisch, Käse, Antipasti, Wein, Backwaren, Pâtisserie, nachhaltige Mode und Accessoires, Kaffee sowie Blumen und Kräuter an. Dabei stehen regionale Produkte im Fokus.
Seit Ostersamstag gibt es mit dem “Garten Eden” einen festen Gastronomie-Partner, der ehrliche Marktküche anbietet – ohne Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. Die Gäste können zum Lunch oder After-Work-Dinner an rustikalen Tischen Platz nehmen oder auch die Speisen für einen Euro Nachlass mit nach Hause nehmen. Auch vor der Markthalle gibt es Sitzgelegenheiten unter freiem Himmel, die dazu einladen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Hier wird markttypisch freitags und samstags frischer Fisch angeboten.
Wie im siebten Himmel
Im “Siebten Himmel” werden seit fünf Jahren Buch und Design zu einem besonderen Einkaufserlebnis verbunden. Es ist fast unmöglich, an diesem wunderschönen Schaufenster vorbeizugehen, ohne wenigstens kurz durch die Auslage im Geschäft zu stöbern. Der Laden wurde als Concept Store gegründet und gehört der Bastei Lübbe AG, einem traditionsreichen Buchverlag in Köln.
“Demnach liegt unser Fokus auf unserem Buchangebot und der besonderen Auswahl, mit der wir uns auch von den klassischen Buchhandlungen bzw. Filialisten unterscheiden”, sagt Jutta Sauerwald aus dem vierköpfigen Team. Hier fallen Bücher ins Auge, die anderweitig im Regal verschwinden würden. Zusätzlich zur Buchpräsentation wird ein passendes Design-Sortiment präsentiert, zum Beispiel mit den Lesebrillen von See-Concept, dem Sortiment von Design-Letters oder den Grafiken von Image Republic. Im Laden finden auch regelmäßig Lesungen und Mode-Events statt.
Shoppen mit Gute-Laune-Garantie
Wer hier eintritt, kommt garantiert mit einem entspannten Lächeln wieder heraus. Dafür sorgt zum einen das Sommer-Sonne-Strand-Interieur mit alten Verschalungsbrettern und Kies auf dem Boden, zum anderen das herzliche Team um Chefin Ina Marie Collas, ein kölsches Original und Frankreich-Fan. Im “62 Maison” wird jeder Kunde mit einem einladenden “Herzlich willkommen” begrüßt und am Ende gibt es als Wegzehrung ein Gute-Laune-Bonbon.
Der kleine Laden in der Brüsseler Straße 88 führt grundsätzlich nur Damenmode und Dekoartikel, die Ina Marie Collas selbst ausgesucht und in ihr Herz geschlossen hat. Im Sommer geht das Sortiment in Richtung Hippie-Look, im Winter dominieren Strickwaren. “Aber immer nur drei bis vier Teile pro Modell, damit man sich in der City nicht ständig wiederbegegnet”, darauf legt Ina Marie Collas großen Wert. Etwas weiter hinten im Laden gibt es schöne Dekoartikel, vom Landhausstil bis zu modernen Einzelstücken. Modeschmuck in schillernden Farben komplettiert das Sortiment.
Schönes für Körper, Nase und Geist
Ein angenehmer Duft steigt uns in die Nase, als wir weiter über die Limburger Straße schlendern. “Das ist eine Mischung aus Zitrone und Spearmint”, erklärt uns Daniela Sauerwald vom “OM inside!“. In ihrem Laden gibt es alles rund um das Thema Yoga und Wohlfühlen. Neben stylischen Meditationskissen, Öko-Yogamatten und besonderen Schmuckstücken werden farbenfrohe Hosen und Shirts angeboten, in denen man sich auch außerhalb der Yogastunde wohlfühlen kann. Immer wieder werden im “OM inside!” kleine Events veranstaltet. “Jüngst hatten wir unseren ersten #OilySaturday mit ätherischen Ölen”, schwärmt die ehemalige PR-Managerin, die sich nach einem Burn-out nun ganz dem Thema Entspannung widmet.
Tipps und Termine
le bloc am 09.06.2018
Kölns beliebtes Modefestival wird zehn Jahre alt. Ob Streetwear, Highfashion oder Urban Chic – im Belgischen Viertel gibt es die gesamte Fashion-Bandbreite zu sehen und anzuprobieren. Rund um den Brüsseler Platz verwandeln sich Showrooms, Schaufenster und Hinterhöfe in Pop-up-Stores, Konzertbühnen und Ausstellungsräume. Höhepunkt und Herzstück von le bloc ist auch in diesem Jahr wieder die große Modenschau in der Kirche St. Michael.
c/o pop Festival vom 29.08. bis 02.09.2018
In seiner 15. Auflage bringt das Elektro- und Popmusik-Festival wieder vielversprechende Newcomer und große Namen nach Köln. Sehr zu empfehlen ist der c/o pop Super-Samstag am 1. September 2018, wenn das Belgische Viertel sowie die Gegend rund um den Stadtgarten und den Hans-Böckler-Platz wieder zur Festival-Bühne wird. In den anliegenden Shops und Boutiquen sowie auf mehreren Bühnen treten Musiker bei freiem Eintritt auf.