Claudia Stern, Inhaberin des Kölner “Vintage”, ist eine leidenschaftliche Gastgeberin, die sich bestens darauf versteht, ihren Gästen kulinarische Sternstunden zu bescheren. Dabei schöpft die gelernte Hotelfachfrau und Sommelière aus ihrem großen Wissen über Weine und hochwertige Lebensmittel, das sie in eine Bildersprache umzusetzen vermag, die jedem Gast das Gefühl vermittelt: Genuss ist erlernbar!
“Für mich ist wichtig, dass jeder Gast nach einem kulinarischen Abend im Vintage entweder einen interessanten Menschen kennengelernt hat oder eine genussvolle Botschaft mit nach Hause nehmen kann”, beschreibt sie eine ihrer kommunikativen Grundanforderungen an sich und ihr 30-köpfiges Vintage-Team. Dass bei allem Treiben im Vintage stets viel Freude und Leidenschaft mit im Spiel sein sollte, veranschaulicht sie augenzwinkernd mit Hinweis auf ihr Lebensmotto: “Save Water – Drink Wine!”
Ein Blick auf Claudia Sterns Visitenkarte verrät, dass die Geschäftsführerin des Vintage ein überaus kreativer Kopf ist, der viele kommunikative Talente in sich vereint. So bietet das Vintage neben Restaurant und Weinhandel auch Platz für eine Genuss-Schule, einen Catering Service und Veranstaltungsräume für Privatpartys, Firmenevents und kulturelle Veranstaltungen. Kommuniziert wird das gesamte Programm über das hauseigene Vintage Magazin, dessen Inhalt Claudia Stern persönlich entwirft und verantwortet. Darin erfahren die Leser auch über neue Produkte ihres umfangreichen Feinkostsortiments, zu dem hochwertige Olivenöle, selbst entwickelte Schokoladen und Produkte ihrer eigenen Gourmet-Marke “Köln ist ein Genuss” gehören.
Wer mit 45 Jahren mitten im Leben steht und sich als Managerin, Moderatorin, Beraterin, Eventgestalterin und Fachjournalistin rund um das große Thema Wein und Genuss enthusiastisch engagiert und immer weiter entwickelt, der muss Lust und Hingabe schon früh entwickelt haben. Für Claudia Stern waren die Großeltern und Eltern die Wegbereiter für ihre spätere Karriere. Die Eltern Hermine und Otmar Schlegel waren Gastwirte mit Herz und Seele. Im kleinen Ort Kirchzarten bei Freiburg betrieben sie das Gasthaus Schlegelhof, heute ein Top-Landgasthof mit badisch-mediterraner Küche, 11 Zimmern und kleinem Wellness-Bereich, der von Claudia Sterns Bruder Martin geführt wird. Die frischen Lebensmittel, die ihre Eltern seinerzeit in der Küche verarbeitet hatten, stammten vom benachbarten Bauernhof, den ihre Großeltern Maria und Heinrich Schlegel bewirtschafteten. “Mittwochs am Ruhetag sind meine Eltern mit uns Kindern gern ins benachbarte Elsass zum Essen gefahren”, erinnert sich Stern, “und als ich 13 war, hat mein Vater mir 150 Mark in die Hand gedrückt und mich mit Stammgästen zu Paul Haeberlin in die L’Auberge de L’Ill geschickt.” Claudia Stern verlebte eine naturnahe und erlebnisreiche Kindheit, in der gute Küche und auserlesene Tropfen häufig im Mittelpunkt standen.
Vor diesem Hintergrund lag es nah, dass sie als 18-jährige direkt nach dem Abitur im edlen Hotel Colombi in Freiburg ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau begann, wo sich im Umgang mit den Gästen ihre Leidenschaft als Gastgeberin ganz schnell entfachte. “Ich musste nur eine Woche lang die Betten auf den Zimmern machen, dann wurde ich wieder in den Service geschickt”, beschreibt sie das Einfühlungsvermögen ihrer damaligen Vorgesetzten. Nach Abschluss ihrer Prüfungen folgten nur noch große Stationen in der Welt der Gastronomie: 1987 Schlosshotel Bühler Höhe als Sommelière, 1988 Restaurant Le Gourmet von Otto Koch in München als Sommelière, 1989 Restaurant Le Canard von Josef Viehhauser in Hamburg als Sommelière und Oberkellnerin, 1991 Grand Cru Select Weinhandel als Assistenz der Geschäftsführung von Ralf Frenzel.
Nicht lange blieben die Talente dieser Fachfrau der Branche verborgen. Dann ließen Preise und Auszeichnungen ihren Bekanntheitsgrad in die Höhe schnellen: 1990 erhielt die damals 23-jährige den Trophée Ruinart als bester Sommelier Deutschlands, ein Jahr später folgte der Titel Sommelier des Jahres vom Guide Gault Millau. Da es ihr bis heute Spaß macht, “sich richtig in ein Thema reinzubohren”, studierte sie später noch nebenbei an der Fachhochschule Geisenheim, um ihre profunden Weinfachkenntnisse von 2003 an auch mit dem Titel Weinakademiker begleitet zu wissen.
Seit Anfang der 1990er Jahre beriet Claudia Stern freiberuflich die Vintage GmbH der Willy Leibbrand Gruppe, deren Geschäftskonzept den nationalen Aufbau eines filialisierten Handels mit hochwertigen Weinen und angeschlossener Gastronomie vorsah. Der plötzliche Tod des deutschen Handelspioniers verhinderte jedoch abrupt die Umsetzung des Konzepts, wodurch für Claudia Stern der Weg zur eigenen unternehmerischen Karriere frei wurde. Zusammen mit ihrem damaligen Mann übernahm sie 1993 das Vintage in Köln, eine zweite bestehende Filiale in Düsseldorf wurde geschlossen. Was mit den Grundpfeilern Restaurant und Weinhandel begann, baute die Wein- und Genussspezialistin in den folgenden Jahren – und seit 1994 als alleinige Geschäftsführerin und Inhaberin des Vintage – zu einer kreativen Genuss- und Kommunikationswelt rund um Wein, Feinkost und raffinierte Küche aus. Ihren Handlungsradius hat sie dabei auf “K 100” konzentriert, will sagen: nur in Köln und 100 Kilometer drum herum verbindet sie gutes Essen und Trinken mit Menschen und wird dabei nicht müde zu unterstreichen, dass sie und ihr Vintage-Team ihre Passion zum Job gemacht haben. Immer wieder gerne führen spannende Weinproben und Beratungen für Winzer die Weinfrau auch mal außerhalb Kölns.
Die Macher des wichtigsten deutschen Medienevents, die Gala des Deutschen Fernsehpreises mit 1800 geladenen Ehrengästen, wissen um diese Grundeinstellung, seitdem das Vintage vor zwölf Jahren das Catering und die Sponsorenakquise für diese Veranstaltung übernommen hatte. Ebenso die Gäste der Kölner Oper, die allabendlich vom Vintage-Catering-Team verwöhnt werden, und diverse Markenartikler und Firmen rund ums Essen und Trinken, die Claudia Stern für Vorträge, zur Moderation oder von ihr und ihrem Team inszenierte Kochevents buchen.
“Ich muss meinen Gästen vor jeder Veranstaltung erklären können, wie sie nachher feiern und anschließend glücklich ins Bett fallen werden”, weiß Claudia Stern, die mit drei Küchenchefs zusammenarbeitet, um ihre Überzeugungskraft. Und ihren Köchen legt sie immer wieder ans Herz, mindestens einmal die Woche auf den Markt zu gehen, weil sich genau dort “das Leben rund um die gute Küche abspielt, und das zu jeder Jahreszeit.” Heute denkt sie darüber nach, eventuell noch ein 2. Vintage, ein Vintage reloaded für jüngere Zielgruppen zu entwickeln. Die Idee dazu kam ihr, als sie mit großer Freude feststellte, dass ihr heute 15-jähriger Sohn inzwischen schon besser kocht als die Mama. Und noch mehr Wünsche bewegt sie in ihrem Herzen: ein bis zwei deutsche Winzer und ein Champagner-Haus als zusätzliche Hausweingüter des Vintage zu finden, so wie das sizilianischen Spitzenweingut Tasca d’Almerita. Dessen Weine führt Claudia Stern inzwi-schen auf Events mit Köchen und Sterneköchen ein, und stellt dazu eine Feinkostlinie vor, die sie für Inhaber Alberto Tasco entwickelt hat.