Bombe in Köln-Zollstock gefunden: Hier alle aktuellen Infos zur Evakuierung, Sperrung und Entschärfung!
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Aktualisiert am 15.07.2020 um 14:45 Uhr: In Köln-Zollstock wurde bei Bauarbeiten in Höhe Raderthalgürtel Ecke Leichweg eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Es handelte sich hierbei um eine amerikanische Ein-Zentner-Bombe mit Aufschlagzündern. Der Blindgänger ist durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) der Bezirksregierung Düsseldorf bereits am Dinstag, 14.07.2020, begutachtet worden. Da die Weltkriegsbombe beschädigt war, kam eine “gewöhnliche” Entschärfung nicht in Frage. Der KBD hat die Fliegerbombe erfolgreich gesprengt. CityNEWS hat hier alle aktuellen Infos zur Evakuierung, Sperrungen und der Entschärfung der Bombe in Köln-Zollstock in einem Live-Ticker.

Bombe in Köln-Zollstock kontrolliert gesprengt

Die beschädigte Bombe ist am Mittwoch, 15. Juli 2020, erfolgreich kontrolliert gesprengt worden. Dafür musste der Gefahrenbereich weiträumig abgesperrt und rund um den Fundort ab 9 Uhr evakuiert werden. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) und das Kölner Ordnungsamt waren vor Ort.

Die Experten des KBD hatten den Evakuierungsbereich mit einem Radius von 300 Metern festgelegt. Von der Evakuierung waren rund 2.300 Anwohner betroffen. Die Ein-Zentner-Weltkriegsbombe in Zollstock wurde durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst kontrolliert gesprengt. Anschließend konnten alle Sperrungen aufgehoben werden und die Anwohner in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren.

In der Anlaufstelle für Betroffene im Kölner Südstadion hielten sich rund 40 Personen auf. Insgesamt mussten 17 kranke oder gehbehinderte Personen mit Krankentransporten aus dem Evakuierungsbereich und nach der Entschärfung wieder zurückgebracht werden. Das Ordnungsamt der Stadt Köln war mit 73 Kräften im Einsatz und die Kölner Feuerwehr mit acht Einsatzkräften. Die Hilfsorganisationen haben die Evakuierung mit 53 Personen unterstützt. Die KVB waren mit zwei Personen vor Ort.

Live-Ticker zum Bombenfund in Köln-Zollstock

Live-Ticker zum Bombenfund in Köln-Zollstock
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14:31 Uhr: Bombe erfolgreich gesprengt!

Die gefundene Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Köln-Zollstock wurde durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst erfolgreich kontrolliert gesprengt. Sämtliche Sperrungen und die Evakuierung sind aufgehoben. Die Anwohner können wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Kranke oder gehbehinderte Personen werden nun mit Krankentransporten zurück nach Hause gebracht. Alle öffentlichen Verkehrsmittel können wieder ohne Einschränkungen fahren. Es kann im gesamten betroffenen Bereich noch zu Verkehrsbehinderungen kommen – besonders im Bereich Raderthalgürtel.

12:12 Uhr: Weiterer Kontrollgang beendet – Evakuierung abgeschlossen

Der zweite Klingeldurchgang im betroffenen Evakuierungsbereich ist beendet und die Evakuierung ist damit abgeschlossen. Die Vorbereitungen zur kontrollierten Sprengung der Weltkriegsbombe können nun beginnen. Die Arbeiten werden voraussichtlich einige Zeit benötigen.

11:48 Uhr: Verkehr am Fundort der Bombe wird gesperrt

Der Raderthalgürtel und die anderen Straßen im Evakuierungsgebiet sind ab sofort gesperrt. Die Stadt Köln bittet darum, dass Gebiet rund um den Fundort der Bombe in Köln-Zollstock großräumig zu umfahren. Derzeit läuft der zweite Klingeldurchgang noch. In der Anlaufstelle am Südstadion befinden sich 33 Personen.

11:09 Uhr: Zweiter Klingeldurchgang in Zollstock beginnt

Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Köln haben im von der Evakuierung betroffenen Bereich mit dem zweiten Klingeldurchgang begonnen. Etwa 30 Personen befinden sich in der Anlaufstelle am Kölner Südstadion. Derzeit werden noch 17 Krankentransporte gefahren.

Wenn alle Personen den Evakuierungsbereich verlassen haben und die Krankentransporte abgeschlossen sind, wird das Kölner Ordnungsamt die Freigabe zur Vorbereitung der kontrollierten Sprengung geben. Ein Zeitpunkt, wann konkret die Bombe in Köln-Zollstock kontrolliert gesprengt wird, steht noch nicht fest.

10:51 Uhr: Erster Kontrolldurchgang abgeschlossen

Bisher halten sich rund 30 von der Evakuierung betroffene Anwohner in der Anlaufstelle am Kölner Südstadion auf. Der erste sogenannte Klingeldurchgang, bei dem festgestellt wird, ob sich noch Personen im Evakuierungsbereich aufhalten, ist abgeschlossen. Im anschließenden zweiten Klingeldurchgang stellt das Ordnungsamt sicher, dass alle Personen den Evakuierungsbereich in Köln-Zollstock verlassen haben. Wenn alle Personen den Evakuierungsbereich verlassen haben und die Krankentransporte abgeschlossen sind, wird das Ordnungsamt der Stadt Köln die Freigabe zur Vorbereitung der kontrollierten Sprengung der Bombe geben. Ein Zeitpunkt, wann genau die Fliegerbombe kontrolliert gesprengt wird, steht noch nicht fest.

09:51 Uhr: Evakuierung in Köln-Zollstock beginnt

Das Ordnungsamt hat kurz vor 9 Uhr den ersten Klingeldurchgang und die Evakuierung begonnen. Alle Personen werden jetzt aufgefordert, den Evakuierungsbereich zu verlassen. Die Straßensperren rund um den Bereich werden aufgebaut. Der Raderthalgürtel wird zwischen Vorgebirgstraße und Brühler Straße erst nach Abschluss der Evakuierung gesperrt.

Im anschließenden zweiten Klingeldurchgang stellt das Ordnungsamt sicher, dass alle Personen den Evakuierungsbereich verlassen haben. Wenn alle Personen den Evakuierungsbereich verlassen haben und die Krankentransporte abgeschlossen sind, wird das Ordnungsamt die Freigabe zur Vorbereitung der kontrollierten Sprengung geben. Ein Zeitpunkt, wann konkret der Blindgänger in Zollstock kontrolliert gesprengt wird, steht bis jetzt noch nicht fest.

Betroffen von der Sperrung wird im Verlauf der Evakuierung des Gefahrenbereichs rund um den Bombenfundort auch die KVB-Linie 130. Der Luftraum wird kurzfristig für die kontrollierte Sprengung unterbrochen bzw. gesperrt.

Evakuierung von 2.300 Anwohnern: Anlaufstelle am Kölner Südstadion

Der Evakuierungsbereich rund um den Fundort der Bombe in Köln-Zollstock wurde vorerst auf etwa 300 Meter festgelegt.
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Eine Anlaufstelle für die rund 2.300 Anwohner während der Evauierung ist am Kölner Südstadion eingerichtet und entsprechend ausgeschildert. Dort können sich die von der Evakuierung betroffenen Kölner während der Bombenentschärfung bzw. Sprenung der Bombe aufhalten. Die Stadt Köln empfiehlt wegen der aktuellen Corona-Pandemie, dass nur Personen zur Anlaufstelle ins Südstadion kommen sollten, die keine anderen Unterbringsmöglichkeiten haben oder die nicht anderen Tätigkeiten nachgehen können.

Ein Shuttle-Bus transportiert die betroffenen Anwohner von der KVB-Haltestelle “Leichweg” (direkt vor dem Zollstockbad) zur Anlaufstelle am Kölner Südstadion. Die Stadt Köln weist an dieser Stelle nochmals darauf hin, dass in den öffentlichen Verkehrsmitteln eine Mund-Nasen-Bedeckung (Schutzmaske) getragen werden.

Eine Evakuierung unter Coronaschutz-Bedingungen

Eine Evakuierung unter Coronaschutz-Bedingungen
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Aus Gründen des Infektionsschutzes und der Rückverfolgbarkeit der Personen in der Anlaufstelle, haben die Anwohner mit einen Infoschreiben (alternativ direkt von Ordnungsdienst-Mitarbeitern oder vor Ort am Südstadion) einen so genannten Auskunftsbogen (hier auch zum Download) erhalten. Dieser soll ausgefüllt mit zur Anlaufstelle gebracht werden. Das Tragen einer Schutzmaske ist während des gesamten Aufenthaltes Pflicht.

Sollten betroffene Anwohner Krankheitssymptome haben oder sich in amtlich verordneter Quarantäne befinden, werden diese gebeten, die Mitarbeiter des Kölner Ordnungsamtes im Rahmen der Klingeldurchgänge am Mittwoch, 15.07.2020, zu informieren und in diesem Fall die Anlaufstelle nicht eigenständig aufzusuchen.

Bürger können für den Zeitraum der Evakuierung auch andere Örtlichkeiten aufsuchen oder Tätigkeiten nachgehen. Diese müssen sich aber außerhalb des Evakuierungsbereiches befinden bzw. stattfinden und im Einklang mit der Coronaschutzverordnung stehen.

Sperrungen für den Verkehr wegen Bombe in Zollstock

Sperrungen für den Verkehr wegen Bombe in Zollstock
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Besondere Schutzmaßnahmen für die Wohnungen aufgrund der kontrollierten Sprengung sind nicht notwendig. Alle Anwohner werden aber gebeten, Fenster und Haustüren geschlossen zu halten.

Wegen bevorstehender Verkehrsbehinderungen wird gebeten, sich im Radio sowie online bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) und weiteren betroffenen Verkehrsunternehmen zu informieren. CityNEWS wird Sie hier auch auf dem aktuellsten Stand halten. Fest steht bereits, dass der Raderthalgürtel voraussichtlich nach Abschluss der Evakuierung zwischen Vorgebirgsstraße und Brühler Straße gesperrt wird. Autofahrer umfahren den Bereich inKöln-Zollstock am besten großräumig.

Auskünfte zu Fragen rund um die Evakuierung und Sprengung der Bombe in Köln-Zollstock erhalten Bürger beim Servicetelefon des Ordnungsdienstes unter 0221 – 221 – 320 00 und beim Bürgertelefon der Stadt Köln unter der Rufnummer 115.

Infos: Bombenfunde aus dem Zweiten Weltkrieg in Köln

Bombenfunde aus dem Zweiten Weltkrieg gehören zum Alltag in Köln.
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In Köln kommt es immer wieder zu Blindgänger-Funden aus dem Zweiten Weltkrieg. Evakuierungen und Entschärfungen wie in Porz, Deutz, Bilderstöckchen, Sülz, Bickendorf oder in Lindenthal gehören also zum “Alltag” in der Domstadt. Die Rheinmetropole Köln ist im Zweiten Weltkrieg insgesamt über 260-mal aus der Luft angegriffen worden. So häufig und heftig wie kaum eine andere deutsche Stadt. Die Experten für Kampfmittel der Düsseldorfer Bezirksregierung haben pro Jahr etwa 20 Einsätze in der Domstadt.

Laut der Bezirksregierung wurden im Zweiten Weltkrieg Bomben mit einem Gesamtgewicht von etwa 2,7 Millionen Tonnen abgeworfen. Rund ein Viertel davon (ca. 675.000 Tonnen) fielen dabei allein auf NRW. Wo und wie viele Bomben allerdings abgeworfen wurden und wie viele Blindgängern nicht detonierten, lässt sich kaum sicher feststellen. Die Experten der nordrhein-westfälischen Kampfmittelbeseitigungsdienste haben im vergangenen Jahr 2.811 Bomben unschädlich gemacht – das sind knapp 45 Prozent mehr als im Vorjahr (2017: 1.946 Bomben). Grund für den Anstieg der Fundzahlen ist unter anderem die weiter anhaltende gute Baukonjunktur und damit einhergehend mehr Bombenfunde.