Zwei Versicherungen sind in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Da ist zum einen die Krankenversicherung, zum anderen – soweit man mit einem Kraftfahrzeug auf öffentlichen Straßen unterwegs ist – die Kfz-Haftpflichtversicherung. Bei Teil- und Vollkasko handelt es sich hingegen um freiwillige Autoversicherungen, die nur in bestimmten Fällen sinnvoll sind. Worauf kommt es bei einer Autoversicherung an und mit welchen Tricks lassen sich Kosten sparen?
Mit der richtigen Autoversicherung viel Geld sparen
Die Zulassungszahlen für Pkws sind in den letzten Jahren besonders in den Ballungsräumen spürbar angestiegen: Wie eine Statistik von 2016 für Köln belegt, fahren seit dem Jahr 2010 mit steigender Bevölkerungszahl über 26.000 Autos mehr auf den Straßen der Domstadt. So kann es besonders in Großstädten oft eng werden. Der Wunsch nach einer optimalen Autoversicherung, die bei einem Unfall ohne bürokratische Hürden für den Schaden aufkommt, ist demnach nur zu verständlich.
An dieser Stelle gleich ein Spartipp: Wer den ersten eigenen Pkw als Fahranfänger nicht auf seinen Namen anmeldet, sondern beispielsweise als Zweitwagen der Eltern, kann eine Menge Geld sparen. Denn einer der wichtigsten Parameter für die Berechnung des Versicherungstarifs ist die sogenannte Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse). Je nach Anbieter können Autohalter die SF-Klasse voll oder teilweise an Personen im Haushalt oder Verwandte ersten Grades übertragen. Dabei gilt: Je höher die SF-Klasse, desto niedriger der Jahresbeitrag. Nach 35 unfallfreien Jahren wird der Versicherungsnehmer dann in die günstigste Schadenfreiheitsklasse (= SF 35) eingestuft. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich bei seinem Versicherer nach einem Tarif erkundigen, bei dem der Schadenfreiheitsrabatt zunächst unverändert bleibt.
Weitere Spartipps zur Autoversicherung
Der zweite Spartipp lautet: Augen auf beim Fahrzeugkauf. Denn wie hoch die Autoversicherung ausfällt, hängt neben dem Wohnort auch vom Fahrzeugtyp ab. Die Versicherer stufen jedes Auto je nach Schadenaufwand in eine definierte Typklasse ein. Je nach Modellvariante findet sich beispielsweise ein Golf VII in den Haftpflicht-Typklassen 13 bis 17 wieder. Das kann einen Unterschied von mehreren Hundert Euro jährlich ausmachen. Es lohnt sich demnach, vor dem Kauf eines Autos dessen Typklasse zu ermitteln.
Ähnlich verhält es sich mit den Regionalklassen der insgesamt 415 Zulassungsbezirke. Umso mehr Unfälle es in einer Region gibt, desto höher ist die Regionalklasse. Für die Berechnung des Jahresbeitrags spielen unter anderem noch zahlreiche weitere Faktoren eine Rolle: Wie viele Personen nutzen das Fahrzeug? Wie alt ist der Fahrzeughalter und welchen Beruf übt er aus (Stichwort: Beamtentarif)? Wird das Fahrzeug nachts in einer Garage abgestellt?
Wann, was und wie viel leistet die Autoversicherung?
Wie bereits erwähnt, ist die Kfz-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Wenn der Fahrer einen Unfall verursacht, deckt sie die Schäden, die andere Verkehrsteilnehmer erleiden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Fußgänger, Fahrradfahrer oder motorisierte Verkehrsteilnehmer handelt. Die Deckungssummen in der Haftpflicht belaufen sich in der Regel auf mindestens 100 Millionen Euro. Schäden am eigenen Fahrzeug deckt die Haftpflichtversicherung hingegen nicht ab.
Die Teilkaskoversicherung indessen kommt zusätzlich für Schäden auf, die durch Wildunfall, Sturm, Blitz, Hagel, Überschwemmungen sowie Brand und Diebstahl entstanden sind. Die Vollkaskoversicherung springt auch dann ein, wenn der Fahrer den Unfall selbst verschuldet hat, sowie bei Vandalismus.
Tipp zu den Kaskoversicherungen: Es empfiehlt sich ein Selbstbehalt (150 Euro Teilkasko; 300 Euro Vollkasko), da jeder gemeldete Schaden eine Verschlechterung der Einstufung nach sich zieht. Gerade für Vielfahrer, die sich einem höheren Risiko ausgesetzt sehen, kann auch ein Verkehrsrechtsschutz eine sinnvolle Ergänzung zur Kfz-Haftpflichtversicherung sein – zum Beispiel, wenn es darum geht, nach einem Unfall Rechte des Fahrers mit einem Anwalt vor Gericht durchzusetzen. Die Verkehrs-Rechtsschutzversicherung ist im Übrigen deutlich günstiger als eine pauschale Rechtsschutzversicherung.