Leckerschmecker, aufgepasst: Die Anuga ist die weltgrößte Fachmesse der Ernährungswirtschaft und Nahrungsmittelindustrie. 2023 lockte die Messe, die alle zwei Jahre in Köln stattfindet, wieder zahlreiche Genussfreunde in die Deutzer Messehallen. Das diesjährige Leitthema ist Sustainable Growth, bei dem es um Nachhaltigkeit im Lebensmittelsystem geht. Dies spiegelt sich auch mitunter in den sieben aktuellen Food Trends wider.
Trend 1: Nachhaltig produziert oder verpackt
Von der Reduzierung von Plastiktüten und Plastikverpackungen bis hin zu Unverpacktläden gibt es zahlreiche Bestrebungen, Verpackungsmüll zu reduzieren und Verpackungen nachhaltiger zu machen. Dies weitet sich bis hin zur Gastronomie aus, in der z. B. bei Mitnehmprodukten Einmachgläser oder wiederverwendbare To-go-Becher angeboten werden. Das erzeugt auch Druck auf die Hersteller. So gab es ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 15 Prozent bei der Einführung von Lebensmitteln und Getränken mit ethisch-ökologischen Aussagen laut einer Studie von Innova Market Insights bis 2022.
Trend 2: Fleischersatz
Das vegetarische Schnitzel oder der Veggie-Burger weilen mittlerweile völlig normal unter uns. Zurzeit noch ungewöhnlicher für uns sind neue Produkte wie Alternativen mit Laborfleisch oder In-vitro-Fleisch. Proteine sollen künftig auch von Eiweißquellen auf Pflanzenbasis, Insekten und im Labor gezüchtetem Fleisch kommen. Auch 3-D-gedrucktes Fleisch ist eine Überlegung. Endverbraucher sind am aufgeschlossensten, wenn sie das fertige, gute Produkt vor sich sehen. Auf der Anuga ist dies möglich.
Trend 3: Clean Label
Clean Eating weitet sich aus: Hierbei geht es darum, möglichst unverarbeitete Produkte zu verwenden und zu konsumieren. Künstlichen Aromen und Zusatzstoffen, verarbeitetem Zucker, Gentechnik und mehr wird der Rücken zugekehrt – hin zu einer wieder traditionellen Ernährungsweise. Clean-Label-Produkte gehören zu den rasant wachsenden Lebensmitteltrends im Bio-Lebensmittelsektor. Dabei ist auch die Produktion mit ethischen und ökologischen Faktoren im Blick. Europa ist die führende Region bei Clean-Label-Lebensmitteln – und -Getränken.
Trend 4: Convenience & Snacks
Ein erkennbarer Trend ist die Snackifizierung der Lebensmittel. Weniger Zeit zur Zubereitung sind der Grund. Ready-to-eat, Ready-to-cook, To-go-Produkte und mehr sind hier im Fokus. Allerdings werden Fertiggerichte abgelehnt – Clean-Label-Snacks sind hip und internationale Geschmacksrichtungen sollen angeboten werden.
Trend 5: Gesunde Lebensmittel
Schon auf der Anuga 2019 nannten Aussteller und Gäste zu 70 Prozent Gesundheit als wichtigsten Branchentrend der nächsten Jahre. “Frei von”-Produkte wie ohne Gluten oder Laktose fallen u. a. hier drunter. Aufgeschlüsselt nach Regionen ist Europa mit einem Anteil von 48,9 Prozent im Zeitraum Juli 2021 bis Juni 2022 nach wie vor führend im Bereich glutenfreie Produkte.
Trend 6: Pflanzenbasierte Proteine oder Lebensmittel
Vegetarier, Veganer und Fitnessfans befürworten pflanzenbasierte Lebensmittel. Dainter steckt auch, dass diese Produkte als besser für den Planeten eingestuft werden. Besonders junge Konsumenten achten auf die Nachhaltigkeit und Ökobilanz. Erbsenprotein ist zur bevorzugten Option für pflanzliche Innovatoren geworden und war auch 2021 die führende pflanzliche Proteinzutat, gefolgt von Sojaprotein. Fava-Bohnen-Protein, pflanzliches Protein, Weizenprotein und Saatgutprotein gehören zu den am schnellsten wachsenden pflanzlichen Proteinzutaten bei Lebensmitteln und Getränken.
Trend 7: Superfoods & Urgetreide
Der Nährwert ist besonders hoch in Superfoods. Dies passt zum Trend der Selbstoptimierung und Gesundheit. Zu den weltweit führenden Superfoods-Inhaltsstoffen im Zeitraum Juli 2021 bis Juni 2022 gehören Knoblauch (24,9 %), Kakaobutter (17,3 %) und schwarzer Pfeffer (8,7 %). Hanfextrakt wächst mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 89,9 Prozent (CAGR-Studie, Juli 2017 bis Juni 2022) 18 x schneller als alle Superfood-Inhaltsstoffe weltweit.