Alle aktuellen Infos zur Evakuierung in Köln-Porz: Bombe muss entschärft werden
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Letzte Aktualisierung am 17.12.2019 um 18:05 Uhr: In Köln-Porz hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) eine 5-Zentner-Bombe aus dem 2. Weltkrieg gefunden. Es handelt sich um eine englische Bombe mit Aufschlagzünder, die vor Ort entschärft werden muss. Die Entschärfung des Blindgängers soll am Mittwoch, 18. Dezember 2019, in den frühen Morgenstunden beginnen. Dazu ist eine umfangreiche Evakuierung erforderlich, insbesondere muss das Krankenhaus Porz am Rhein, eine Seniorenresidenz sowie 3.200 Anwohner dafür komplett aus dem Gefahrengebiet evakuiert werden. Die Entschärfung ist für voraussichtlich 13 Uhr geplant. Bei CityNEWS haben wir hier alle aktuellen Infos zur Evakuierung und Entschärfung der Bombe in Köln-Porz zusammengefasst.

Die Evakuierung wird in den Morgenstunden am Mittwoch, 18. Dezember 2019, beginnen und voraussichtlich bis etwa 13 Uhr abgeschlossen sein. Bis zu diesem Zeitpunkt wird der Ordnungsdienst das Krankenhaus Porz am Rhein, eine Seniorenresidenz und insgesamt rund 3.200 Anwohner in einem Radius von rund 500 Metern um den Fundort der Fliegerbombe in Köln-Porz evakuieren. In der Lise-Meitner-Gesamtschule an der Stresemannstraße 36, wird eine Anlaufstelle für Betroffene der Evakuierung eingerichtet.

Bereits in den frühen Morgenstunden und mindestens bis zum späten Nachmittag am Mittwoch, 18. Dezember 2019 wird es umfangreiche Sperrungen und Verkehrsbeschränkungen im Bereich Porz und Finkenberg geben. Grundsätzlich sollte der gesamte Bereich rund um den Fundort der 250-Kilogramm-Bombe an diesem Tag gemieden und weiträumig umfahren werden.

Ablauf der Evakuierung und Bombenentschärfung in Köln-Porz

Der Evakuierungsbereich rund um den Fundort der Bombe in Köln-Porz ist auf 500 Meter festgelegt.
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  • Das Ordnungsamt wird bereits ab Mitternacht (in der Nacht vom 17.12. auf den 18.12.2019) mit Abschleppmaßnahmen im Urbacher Weg, der Steinstraße, der Dülkenstraße und der Stresemannstraße vor der Lise-Meitner-Gesamtschule beginnen. Dort werden alle Fahrzeuge vom Verkehrsdienst der Stadt Köln bis ca. 5 Uhr abgeschleppt, welchedie Rettungs- und Einsatzfahrzeuge behindern.
  • Ab 6 Uhr werden Sperrungen und Umleitungen für den Verkehr in den Bereichen Steinstraße, Dülkenstraße und Urbacher Weg eingerichtet, damit die Senioren- und Krankentransporte erfolgen können.
  • Um 8 Uhr wird das Ordnungsamt mit insgesamt 130 Kräften im Einsatz sein und mit der Polizei weitere Straßen sperren. Anschließend werden die Anwohner aufgefordert, das Evakuierungsgebiet zu verlassen.
  • Gegen 10 Uhr werden die Kölner Straße und die Hauptstraße für den Verkehr gesperrt.
  • Um ca. 13 Uhr, wenn der Gefahrenbereich komplett geräumt ist, können die Sprengstoff-Experten des Kampfmittelbeseitungsdienstes mit der Entschärfung der Bombe in Köln-Porz beginnen.
  • Nach der Entschärfung werden die Verkehrssperrungen nicht sofort aufgehoben. Zuerst werden die Patienten des Krankenhauses Porz am Rhein und die Bewohner der Seniorenresidenz in ihre Einrichtungen zurückgebracht.

Busse und Bahnen der KVB sind betroffen

Es wird zu zahlreichen Verkehrssperrungen und Umleitunge rund um den Bombenfundort kommen.
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Auch die Bahn-Linie 7 und die Bus-Linien 152 sowie 154 der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) werden von der Evakuierung und Entschärfung betroffen sein. Außerdem wird der Zugverkehr der Deutschen Bahn an der Haltestelle Steinstraße eingeschränkt werden.

Bahn-Linie 7

Ab 8 Uhr fahren die Bahnen der Linie 7 an den Haltestellen weiter, stoppen aber nicht mehr an den KVB-Haltestellen “Kloster” und “Steinstraße” sowie am Bahnhof “Köln Steinstraße”. Das Ein- und Aussteigen ist dann an diesen Haltestellen nicht mehr möglich. Vor der Entschärfung des Bombenblindgängers wird der Betrieb auf diesen Linien komplett unterbrochen. Während der Entschärfung wird die Bahn-Linie 7 zwischen den Haltestellen “Gilgaustraße” und “Porz Markt” getrennt.

Bus-Linie 152

Auf der Bus-Linie 152 der KVB wird ab ca. 8 Uhr in beiden Fahrtrichtungen kein Fahrgastwechsel mehr an der Haltestelle “Steinstraße S-Bahn” durchgeführt. Kurz vor der Bombenentschärfung werden die Busse zwischen den Haltestellen “Ettore-Bugatti-Straße” und “Stresemannstraße” umgeleitet über Rather Straße – Frankfurter Straße – Steinstraße bis zur Theodor-Heuss-Straße und fahren dann weiter auf dem Linienweg. Für die Dauer der Entschärfung werden die Haltestellen “Auf dem Streitacker”, “Talweg”, “Cheruskerstraße” und “Steinstraße S-Bahn” ersatzlos gestrichen.

Bus-Linie 154

Ab ca. 6 Uhr wird die Bus-Linie 154 in beiden Fahrtrichtungen umgeleitet. Die Haltestellen “Stresemannstraße”, “Steinstraße S-Bahn” und “Steinstraße” werden in beiden Fahrtrichtungen ersatzlos aufgehoben. Ab der Haltestelle “Rudolf-Diesel-Straße” fährt der Bus in Fahrtrichtung “Porz-Markt” weiter über die Theodor-Heuss-Straße – Humboldtstraße – Bergerstraße zur Friedrichstraße und weiter den Linienweg. Die Haltestelle “Theodor-Heuss-Straße” wird auf die Humboldtstraße hinter die Kreuzung Theodor-Heuss-Straße verlegt. Die Busse in Fahrtrichtung “Dünnwald Waldbad” werden ab der Haltestelle “Porz Markt” umgeleitet und fahren über Philip-Reis-Straße – Friedrichstraße – Bergerstraße – Humboldtstraße zur Theodor-Heuss- Straße und weiter auf dem Linienweg. Die Haltestelle “Glashüttenstraße” wird auf die Bergerstraße, am Ende der Parkplätze unter der Brücke verlegt, die Haltestelle “Theodor-Heuss-Straße” auf die Humboldtstraße vor der Kreuzung Theodor-Heuss-Straße.

Porzer Krankenhaus bereitet sich auf Evakuierung vor

Besonders die Räumung vom Porzer Krankenhaus stellt die Einsatzkräfte vor eine große Aufgabe. Derzeit befinden sich dort rund 330 Patienten in der Klinik und die Krankenhausleitung, die Feuerwehr sowie das Ordnungsamt der Stadt Köln bereiten deren Evakuierung gemeinsam intensiv vor.

Arist Hartjes (Geschäftsführer des Krankenhauses Porz am Rhein) teilt zu der Evakuierung mit: “Wir bereiten uns derzeit auf die Evakuierung vor. Gemeinsam mit der Stadt Köln, der Kölner Polizei, der Feuerwehr und leitenden Mitarbeitern des Krankenhauses ist eine Einsatzleitstelle eingerichtet, welche die Maßnahmen koordiniert. Die Patienten werden am Mittwoch vorübergehend in umliegende Krankenhäuser verlegt. Wir gehen davon aus, dass die Rückführung der Patienten im Tagesverlauf erfolgen kann. Dank unseres engagierten Teams sind wir gut vorbereitet und rechnen damit, dass die Evakuierung reibungslos ablaufen wird.”

💡 Hintergrund-Infos: Bombenfunde aus dem Zweiten Weltkrieg in Köln

Hintergrund-Informationen: Bombenfunde in Köln
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In Köln kommt es immer wieder zu Blindgänger-Funden aus dem Zweiten Weltkrieg. Evakuierungen und Entschärfungen wie in Porz, Deutz, Bilderstöckchen, Sülz, Bickendorf oder in Lindenthal gehören also zum “Alltag” in der Domstadt. Die Rheinmetropole Köln ist im Zweiten Weltkrieg insgesamt über 260-mal aus der Luft angegriffen worden. So häufig und heftig wie kaum eine andere deutsche Stadt. Die Experten für Kampfmittel der Düsseldorfer Bezirksregierung haben pro Jahr etwa 20 Einsätze in der Domstadt.

Laut der Bezirksregierung wurden im Zweiten Weltkrieg Bomben mit einem Gesamtgewicht von etwa 2,7 Millionen Tonnen abgeworfen. Rund ein Viertel davon (ca. 675.000 Tonnen) fielen dabei allein auf NRW. Wo und wie viele Bomben allerdings abgeworfen wurden und wie viele Blindgängern nicht detonierten, lässt sich kaum sicher feststellen.

Aktualisiert am 17.12.2019 um 18:05 Uhr