Letzte Aktualisierung am 08.06.2018 um 16:45 Uhr: In Köln-Deutz wurde am Freitag, 8. Juni 2018, auf dem Grundstück Siegburger Straße 241 bei Bauarbeiten ein verdächtiger Gegenstand gefunden. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat den Gegenstand als eine amerikanische 125 Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg identifiziert.
Die Bombe wurde gegen 16 Uhr erfolgreich entschärft. Die Evakuierung und die Sperrmaßnahmen werden nun aufgehoben. Die Anwohner können nun wieder ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Acht Personen mussten mit Krankentransporten befördert werden und werden jetzt in ihre Wohnungen zurückgebracht. Der Ordnungsdienst war mit 38 Kräften im Einsatz, die Polizei mit 20 und die Feuerwehr mit vier. Im Aufenthaltsraum der Schule waren während der Evakuierung 37 betroffene Personen untergebracht. Die KVB nimmt nun wieder ihren üblichen Linienverkehr auf und die Fliegerbombe wird abtransportiert.
Rund 900 Anwohner von Evakuierung betroffen
Der Evakuierungsradius wurde von der Stadt Köln auf rund 300 Meter um den Fundort des Blindgängers festgelegt. Die Weltkriegsbombe befand sich hinter dem Verwaltungsgebäude der STRABAG AG, wo zur Zeit ein Erweiterungsbau entsteht. In der Nähe des Fundortes befinden sich der Deutzer Friedhof, der Deutzer Hafen und die Kölner Südbrücke.
Das Ordnungsamt der Stadt Köln geht davon aus, dass etwa 900 Anwohner und Anlieger von der Entschärfung bzw. Evakuierung betroffen waren. Diese mussten das Gebiet rund um den Bombenfundort verlassen. Das Evakuierungsgebiet reichte vom Norden, unterhalb des “Kaltenbornwegs”, ab der Straße “Fort Rauch”, über die “Dr. Simons-Straße” und den “Rolshover Kirchweg” bis zur “Allerseelenstraße” im Süden. Zu den Straßen die innerhalb des Evakuierungsgebietes gehörten auch Teile der “Siegburger Straße”, der Straße “Am Schnellert” und auch der “Timur-Icelliler-Weg” sowie ein Teil des “Poller Kirchwegs”.
Eine Anlaufstelle für evakuierte Anwohner wurde in der Turnhalle der Janus-Korczak-Schule (Am Altenberger Kreuz 14, 51105 Köln) eingerichtet. Dort gab es für die Betroffenen auch kalte und warme Getränke. Hier hielten sich bis bis zur Entschärfung 37 Personen auf. Acht Bewohner mussten aus ihren Wohnungen per Krankentransport in Krankenhäuser gefahren werden
Infos zu Verkehrssperrungen und Hinweise der KVB
Die KVB-Linie 7 musste ihren Betrieb einstellen und der Verkehr für Autofahrer auf der Siegburger Straße, der Luftverkehr (bis 1.000 Meter Höhe) sowie der Güterverkehr der Deutschen Bahn musste gesperrt bzw. unterbrochen werden. Da mit der Entschärfung gegen 16 Uhr gerechnet wurde, hatte die Polizei Köln seit 15:10 Uhr begonnen alle anliegenden Straßen zu sperren.
Wie die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) auf ihren Twitter-Kanal mitteilte, war gegen 14 Uhr /14:30 Uhr das Ein- und Aussteigen an der Haltestelle “Poller Kirchweg” nicht mehr möglich. Etwa 30 Minuten vor der Entschärfung des Blindgängers wurde die KVB-Linie 7 zwischen den Haltestellen “Baumschulenweg” und “Deutzer Freiheit” getrennt und ab “Deutzer Freiheit” in Richtung Ostheim umgeleitet.
Bombe in Köln? Kein ungewöhnliches Ereignis!
In Köln kommt es – vor allem bei Bauarbeiten – immer wieder zu Bombenfunden aus dem Zweiten Weltkrieg, Evakuierungen und entsprechenden Entschärfungen, wie z.B. in Ossendorf, Kalk, Porz, Lindenthal oder Bilderstöckchen.
Die Domstadt Köln ist im Zweiten Weltkrieg insgesamt 262-mal von den Alliierten aus der Luft angegriffen worden – so häufig und heftig wie kaum eine andere deutsche Stadt. Die Experten für Kampfmittel der Düsseldorfer Bezirksregierung haben pro Jahr rund 20 Einsätze in der Rheinmetropole. Laut der Bezirksregierung wurden im Zweiten Weltkrieg zahlreiche Bomben mit einem Gesamtgewicht von rund 2,7 Millionen Tonnen abgeworfen. Etwa ein Viertel davon (ca. 675.000 Tonnen) fielen dabei allein auf NRW. Wo und wie viele Bomben allerdings abgeworfen wurden und welche Anzahl an Blindgängern nicht detonierten, lässt sich kaum sicher feststellen.