In ganz Deutschland steigen die Kosten für Wohnraum an. Davon sind sowohl Mietpreise als auch Kaufpreise für Grundstücke, Häuser und Wohnungen betroffen. Ein Mietendeckel, wie er in Berlin beschlossen wurde, löst das Problem nach Expertenansicht nicht. Köln schafft stattdessen immer wieder neue Veedel (Stadtteile) mit weiteren Wohnraum für Anwohner und Zugezogene. CityNEWS erklärt wie sich die Immobilienlage in der Domstadt verändert hat und worauf die (zukünftigen) Kölner Bürger nun beim Thema Wohnen achten sollten.
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Links- oder rechtsrheinisch: Wenn Wohnen in Köln zur Glaubensfrage wird
Der Rhein teilt Köln, das ist allgemein bekannt. Ob jemand links oder rechts des Flusses wohnt, ist nach wie vor eine Glaubensfrage. Links des Flusses erstreckt sich ein Großteil der Stadt, nicht zuletzt, weil die Rheinmetropole auf dieser Seite gegründet wurde. Rechtsrheinisch schließen sich dann einige ehemals germanische Stadtteile an. Insgesamt wohnen in Köln fast 1,1 Millionen Menschen, Stand 2018. Die überwiegende Mehrheit lebt nach wie vor auf der linken Seite. Die Mieten unterscheiden sich nur geringfügig, wenn es um die Rheinseiten geht. Viel wichtiger ist, wie nah ein Stadtteil am Zentrum, dem Kölner Dom und dem eigentlichen Stadtkern liegt. Hier gilt: Je näher dran ein Stadtteil am Innenstadtbereich ist, desto teurer ist es, dort zu wohnen. Einige Beispiele:
- In Deutz kostet der Quadratmeter rund 11,45 Euro.
- In Sülz zahlen Mieter rund 11,89 Euro pro Quadratmeter.
- Am teuersten ist die Altstadt mit mehr als 12 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter.
- Der günstigste Stadtteil ist Chorweiler. Dort kostet der Quadratmeter knapp 6,60 Euro.
Die Immobilienpreise sind zuletzt deutschlandweit um knapp zwei Prozent angestiegen. In Köln betrug der Anstieg hingegen rund 40 Prozent, je nach Stadtteil. Es wird also immer teurer, in der jecken Karnevalshochburg zu wohnen – egal auf welcher Rheinseite.
Immobilien kaufen und verkaufen: Den richtigen Preis finden
Wer kein Haus zum wohnen mieten, sondern lieber kaufen möchte, sollte sich zunächst mit den durchschnittlichen Kosten in seiner bevorzugten Lage vertraut machen. Ein erster Anhaltspunkt sind hier die Bodenrichtwerte. Diese werden in der Regel spätestens alle zwei Jahre ermittelt und bilden einen durchschnittlichen Lagepreis ab. Grundlage für die Berechnungen sind aktuelle Kaufpreise. Dabei gelten die ermittelten Werte stets für unbebaute Grundstücke. Steht also auf dem Grundstück, das schlussendlich erworben werden soll, bereits ein Haus, ist dieses im Bodenrichtwert noch nicht enthalten. Das erklärt die möglicherweise erheblichen Abweichungen zwischen Richtwert und tatsächlichen Kosten für eine Immobilie.
Wichtig: Die Bodenrichtwerte sind weder Ober- oder Untergrenzen, noch stellen sie eine Empfehlung dar. Sie sollen ausschließlich den Markt transparenter gestalten und erste Anhaltspunkte bei der Ermittlung vom Marktwert bieten. Potentielle Käufer können so sehen, wie teuer ein Grundstück im Durchschnitt sein könnte. Die tatsächlichen Kosten können davon erheblich abweichen. Das zeigen auch die aktuellen Summen für Wohnungen und Häuser. In nördlichen Köln-Chorweiler zahlen Käufer rund 2.700 Euro pro Quadratmeter, im zentralen Lindenthal hingegen kostet der Quadratmeter bereits 4.390 Euro. Hier gilt zwar nicht unbedingt, dass die Immobilien teurer werden, je näher sie am Stadtkern liegen.
Dennoch ist die Lage entscheidend! Je exklusiver eine Lage ist, desto teurer ist Wohnraum dort. Natürlich spielen zudem das Baujahr, die Ausstattung und der allgemeine Zustand des Hauses eine Rolle. Energetisch sanierte Häuser können zudem teurer verkauft werden. Voraussetzung dafür ist ein Energieausweis, den sich der Besitzer ausstellen lassen kann. Es gibt, neben den Bodenrichtwerten, zahlreiche weitere Faktoren, die bei der Suche nach einer Eigentumswohnung oder einem Haus einbezogen werden sollten. Nur so lässt sich eine Bleibe finden, die ihr Geld tatsächlich wert ist.
Kölner Mietwohnungen in Uni-Nähe werden immer teurer
Köln ist nach wie vor eine Studentenstadt. Erst vor einigen Jahren wurde die Universität als “Exzellenz-Uni” ausgezeichnet. Nachdem sie diesen Status zwar wieder verloren hat, zieht sie nach wie vor Studierende aus ganz Deutschland an. Zusammen mit der Deutschen Sporthochschule, die nicht nur international bekannte Leichtathleten hervorgebracht hat, gehört sie zu den renommiertesten Universitäten der Bundesrepublik. Entsprechend viele Studierende benötigen Raum zum Wohnen mit Anbindung zur Hochschule. Dazu stehen verschiedene Optionen zur Verfügung.
Wohnheime
Das Kölner Studierendenwerk betreibt insgesamt 90 Wohnheime für Studierende aller Kölner Hochschulen. Dort gibt es rund 5.000 Zimmer, die zwischen 141 und 361 Euro pro Monat kosten. Die anfallenden Nebenkosten sind dabei bereits inklusive. Interessierte Studierende müssen sich um einen der begehrten Plätze bewerben. Das Wohnheim stellt in vielen Fällen die günstigste Alternative dar.
Wohngemeinschaften
Viele Studierende in ganz Deutschland leben in Wohngemeinschaften (WGs) zusammen. Dies bietet zahlreiche Vorteile. Die Mietkosten werden durch zwei bis sechs Personen geteilt und Zugezogene lernen so sofort neue Menschen kennen. Erste Kontakte in einer fremden Stadt sind oft Gold wert. Grundsätzlich gilt: Während der Vorlesungszeit sind häufiger Zimmer frei als zu Semesterbeginn. Der Andrang ist dann zudem weniger groß, sodass die Chancen gutstehen, tatsächlich ein Zimmer zu ergattern.
Die eigene Wohnung
Die wenigsten Studenten können sich während des Studiums eine eigene Wohnung leisten. Dies ist meist dann möglich, wenn sie in einer festen Partnerschaft leben und der Partner einen Vollzeitjob hat. Für Singles, die neben dem Studium nicht arbeiten, sind die Mietkosten oft nicht zu bezahlen. Singlewohnungen sind zudem oft weit entfernt von der Hochschule, sodass die Fahrt zur Uni relativ lange dauert.
Welche Faktoren sind bei der Wohnungssuche in Köln entscheidend?
Neben der Lage der Wohnung und dem veranschlagten Miet- oder Kaufpreis sind für die Interessenten auch andere Faktoren wichtig, wenn sie sich für eine Immobilie entscheiden. Dazu gehört die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Zugang zu Bus und Bahn der KVB stehen für die meisten Anwohner ganz oben auf der Liste.
Ebenfalls wichtig ist, dass alle Dinge des täglichen Bedarfs in der Nähe sind. Dazu gehören Super- und Drogeriemärkte ebenso wie Apotheken, Schulen und Kindergärten. Die meisten Menschen möchten in dem Veedel wo sie wohnen, alles haben was es braucht. So muss er keine weiten Strecken zurücklegen, um seinen Wocheneinkauf zu erledigen und fühlt sich wirklich wohl. Nicht zuletzt deshalb sind die zentral gelegenen Stadtteile so beliebt und dementsprechend teuer.