Riesige Freude im Kölner Zoo! Ende vergangener Woche kam dort ein kleines Flusspferd zur Welt. Es ist die erste Geburt eines Flusspferds im Kölner Zoo seit Eröffnung des Hippodoms, der Heimat der Kölner Flusspferde. Das Geschlecht des Jungtiers ist sehr wahrscheinlich männlich. Ein Name wurde bisher noch nicht vergeben.
Das Jungtier und seine 29-jährige Mutter “Jenny” sind momentan noch im hinteren, für die Zoo-Besucher nicht einsehbaren Geburtsbeckenbereich des Hippodoms vom Rest der nun vierköpfigen Kölner Flusspferd-Gruppe separiert. Das kleine Jungtier und die Mutter brauchen derzeit noch viel Ruhe. Die Geburt und die ersten Lebenstage verliefen aber bisher reibungslos. Das Jungtier trinkt eifrig und dreht bereits Premieren-Runden im Becken des Mutter-Kind-Bereichs.
Wann das Jungtier für die Besucher erstmals zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. “Wir geben Jenny und ihrem Jungtier nun erst einmal ausreichend Zeit, um zu Kräften zu kommen. Es braucht noch ein paar Tage, um Restrisiken vollständig ausschließen zu können. Das ist in der Natur nicht anders und völlig normal. Bislang gibt es keinerlei negativen Anzeichen. Verläuft alles weiterhin so gut und reibungslos, können unsere Besucher schon bald erste Blicke auf den Nachwuchs werfen”, so Zoodirektor Prof. Theo B. Pagel.
Vater des Nilpferd-Baby ist der 26-jährige Bulle “Albert” – so wie bereits bei “Jennys” letzten Geburten in den Jahren 2002 und 2005. Die Tragzeit bei Flusspferden umfasst insgesamt acht Monate.
Flusspferde gelten als gefährdete Tierart
Der Hippodom wurde 2010 zum 150-jährigen Zoo-Jubiläum gebaut. Besucher können hier Flusspferde, Nilkrokodile, Antilopen, Erdferkel, exotische Vogelarten und andere Bewohner der Flussebenen Afrikas unter Wasser, aus der Vogelperspektive oder sogar Auge in Auge beobachten.
Waren Flusspferde früher allgemein weit verbreitet, gelten sie heute als gefährdete Tierart. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Hauptursache ist die Lebensraumzerstörung. So gibt es kaum noch natürlich erhaltene Flusslandschaften. Durch die Verbauung der Flüsse sind viele der verbliebenen Populationen voneinander mittlerweile isoliert. In Regionen, wo der Siedlungsbau zu nah an die Lebensräume heranreicht, kommt es zu gravierenden Konflikten zwischen Mensch und Tier. Denn die schwergewichtigen Dickhäuter sind schreckhaft und dann recht aggressiv. Mitunter kann es zu tödlichen Attacken auf Menschen kommen.
Gemeinsam mit dem Partner Big Game Parks, einer Naturschutzorganisation aus Swasiland, bemüht sich der Kölner Zoo um regionale Lösungen bei solchen Konflikten. So werden z.B. Uferbereiche eingefriedet oder Tiere, die immer wieder Schäden anrichten oder Menschen gefährden, in geschützte Gebiete umgesiedelt. Durch den Bau oder die Reparatur von Dämmen entstehen neue Stauseen und damit zusätzliche Lebensräume.