Städte wie Köln platzen bereits aus allen Nähten und der Trend zur Stadt hält nach wie vor an. Eins bleibt dabei aber eindeutig auf der Strecke: die Natur mit all ihren Facetten. Dabei sehnen sich die meisten Menschen nach einer grünen Umgebung, frischer Luft und insgesamt einem gesünderen Leben. Diesem Widerspruch versuchen inzwischen immer mehr Stadtbewohner entgegenzuwirken. Ein großes Thema bildet hier das Urban Gardening oder auch das Urban Farming.
Ganz neu ist der Trend nicht. Diese Form der Landwirtschaft hat es im Prinzip immer schon gegeben. Wer in der glücklichen Lage war, einen Garten zu besitzen, hat diesen häufig schon zur kleinen Oase gemacht. Blumenbeete wurden angelegt aber auch Gemüse wie Tomaten etc. angebaut. Das galt ebenso für den heimischen Balkon. Wer jedoch weder das Eine noch das Andere sein Eigen nennen konnte, musste auf ein wenig Natur in seiner häuslichen Umgebung halt verzichten.
Die Natur zurück in die Städte holen
Mit Urban Gardening hat sich dies in den letzten Jahren geändert. Heute schon nutzt man jeden auch noch so kleinen Fleck, um sich mit Grün zu umgeben und sei es auf dem Dach. So versuchen die Städter, sich so viel Grün wie möglich in die Metropolen zu holen. Balkone sind vielfach schon Bedingung bei der Wohnungssuche. Und selbst ein Minibalkon wird dann zum eigenen kleinen Kleinod in Sachen Natur umgestaltet.
Ein Großteil der Stadtbewohner verfügt jedoch nach wie vor keine dieser Möglichkeiten. Und besonders für diese Personengruppe sind daher die vielen Initiativen oder Vereine interessant, die sich mittlerweile, auch in Köln, gebildet haben oder auch bereits existieren.
Schrebergärten, die man mieten kann, sind zum Beispiel immer noch oder gerade jetzt sehr gefragt. Auf der Seite des Kreisverband Kölner Gartenfreunde e.V. finden sich über 100 Kleingartenvereine. Hier aber ein Fleckchen ergattern ist äußerst schwierig, denn die Wartelisten sind lang.
Urban Gardening – Eigeninitiative macht´s möglich
Wer nicht auf einen Schrebergarten warten möchte, der hat auch die Möglichkeit, sich einem Gemeinschaftsgarten anzuschließen. Als Beispiel dafür sei die Initiative Neuland e.V. in der Südstadt genannt. Aber auch in vielen anderen Stadtteilen haben sich entsprechende Gemeinschaften gebildet. Gemeinsam mit Gleichgesinnten werden vorhanden Flächen genutzt, um zu säen, pflanzen, pflegen und ernten. Viele dieser Initiativen haben sich zum Netzwerk Gemeinschaftsgärten zusammengeschlossen.
Eine weitere, eher noch unbekannte Möglichkeit, sich gärtnerisch zu betätigen, ist eine Kooperation mit einem Schulgarten einzugehen und diesen entsprechend zu pflegen und unterstützen. Oder aber man übernimmt eine Patenschaft für eine kleine Grünfläche oder ein Baumbeet. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Bananenrepublik in der Kölner Südstadt. Dabei handelt es sich um die Mitte eines Kreisverkehrs auf der vielbefahrenden Bonner Straße, die bereits seit Jahren als Nachbarschaftsprojekt bepflanzt und laufend gepflegt wird.