Unter dem Motto “Dona Nobis Pacem” findet vom 27. bis zum 30. September 2018 in Köln die diesjährige Domwallfahrt 2018 statt – mit einer Vielzahl von Friedensimpulsen im und am Dom. Der optische Höhepunkt wird eine großformatige Bewegtbild-Projektion auf der Südfassade am Kölner Dom sein, die an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnern soll.
“Mit dem Thema “Frieden” setzen wir den richtigen Impuls zur richtigen Zeit”, ist Dompropst Gerd Bachner überzeugt. “Das Motto der Domwallfahrt und der Dom-Illumination soll an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnern, aber auch ein grundsätzliches Plädoyer für ein friedliches Miteinander sein. Wenn wir die aktuellen Medienberichte verfolgen, muss es uns alarmieren, dass Hass und Hetze in manchen Teilen Deutschlands wieder den Ton bestimmen.”
Bachner weiter: “In den Tagen der Domwallfahrt wollen wir die ‚Prominenz‘ des Domes, seine Bedeutung als Deutschlands bekanntestes Gotteshaus nutzen, um eine deutliche Botschaft in die Welt zu senden: Deutschland steht gegen Hass! Deutschland steht für ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen! Deutschland steht für den Frieden!”
Inhaltsverzeichnis
Domwallfahrt 2018 mit Friedens-Schwerpunkt
Domdechant Robert Kleine stellte anhand ausgewählter Beispiel das umfangreiche Programm der Domwallfahrt 2018 vor. “Der Friedensgedanke findet sich in vielen Veranstaltungen wieder”, erklärt Kleine. “So konzertiert der Chor der Liverpooler Kathedrale im Dom, eine “Nacht der Mystik” verknüpft Friedenstexte und musikalische Impulse und auch das traditionelle FrauenWort, bei dem in diesem Jahr die ehemalige Vatikanbotschafterin Dr. Annette Schavan das Wort Gottes auslegt, steht unter dem Motto “Dona nobis pacem”.”
Robert Kleine weiter “Außerdem laden wir unter dem Motto “Wir weigern uns Feinde zu sein” zu einer ökumenischen Friedenstagung, zeigen im DOMFORUM noch einmal die Sommerausstellung mit dem Titel “1918 – Kriegsende in Köln: Die Stadt und der Dom” und laden in unserer Dombauhütte zum “Schmieden für den Frieden” ein – einer karitativen Aktion, deren Erlös der St.-Rita-Schule in Zahleh im Libanon zugutekommt.”
Außerdem prägen zahlreiche Liturgien die Tage der 13. Domwallfahrt – unter anderem ein Wortgottesdienst für Menschen mit und ohne Demenz, eine Pilgerandacht für Geflüchtete und eine lange Nacht der Jugend. “Versuchen wir, mit Gottes Hilfe, Botschafter einer friedlichen und humanen Welt zu sein”, so der Domdechant. “Dazu möchte die Domwallfahrt Ermutigung und Kraft schenken – auch mit der Bitte um Gottes Frieden, den die Welt sich selbst allein nicht geben kann.”
Spektakuläre Licht-Inszenierung am Kölner Dom
Jeweils ab 20 Uhr werden in den Tagen der Domwallfahrt 19 Projektoren die Südfassade des Domes mit einer großen Bewegtbild-Illumination erleuchten. Die 15-minütige typografische Projektion der beiden Medienkünstler Detlef Hartung und Georg Trenz thematisiert im ersten Teil den Ersten Weltkrieg mit besonderem Blick auf die “Heimatfront Köln” und ruft im zweiten Teil zum Frieden in der Welt auf.
Dazu erklingen Auszüge aus dem Requiem Nr. 1 in c-Moll von Luigi Cherubini und das “Dona nobis pacem” aus der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach. An allen Abenden sind die Besucher auf dem Roncalliplatz eingeladen, Lichter als Zeichen des Friedens an zwölf “Frieden”-Skulpturen aufzustellen. Die Friedenslichter werden von den Deutschen Pfadfindern St. Georg, Diözesanverband Köln, ausgeteilt.
Ihre Premiere feiert die Illumination mit einer Eröffnungsfeier am Mittwoch, 26. September 2018. Als Redner wird an diesem Abend neben Dompropst Gerd Bachner auch Armin Laschet erwartet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen und Schirmherr des Projekts. Außerdem Prof. Dr. Gesine Schwan, die ehemalige Präsidentin der Europa-Universität Viadrina, Wolfgang Wieland, der Vizepräsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und Stephan Grünewald, Psychologe und Gründer des rheingold-Institutes Köln. Bereits im Jahr 2016 sorgte die Licht-Inszenierung SilentMOD am Kölner Dom während der gamescom für zahlreiche Besucher.
Kostenlose Liveübertragung der Premiere
Für alle die sich das Spektakel nicht vor Ort ansehen können (oder möchten) überträgt das DOMRADIO.DE die Premiere am 26. September 2018 ab 19:45 Uhr kostenlos im Livestream. Sie können auch die Übertragung hier bei CityNEWS komplett kostenfrei ansehen.
Das Programm zur Domwallfahrt 2018 in Köln
Donnerstag, 27.09.2018
- 09:00 Uhr: Heilige Messe am Dreikönigenschrein
- 10:30 Uhr: Wortgottesdienst für Kindertagesstätten
- 12:00 Uhr: Gebt am Mittag für Grundschulkinder
- 16:00 Uhr: Wortgottesdienst für Menschen mit und ohne Demenz
- 18:30 Uhr: Pilgermesse mit dem Stadtdekanat Köln
- 20:30 Uhr: Concert prayer “Veni creator Spritus”
Freitag, 28.09.2018
- 10:30 Uhr: Pilgermesse mit den Mitarbeitenden im Generalvikariat
- 12:00 Uhr: Pilgerandacht für Schüler der Erzbischöflichen Schulen
- 15:00 Uhr: FrauenWort im Dom
- 17:00 Uhr: Ökumenische Vesper “Wir weigern uns Feinde zu sein”
- 18:30 Uhr: Pontifikalamt mit den neuen geistlichen Gemeinschaften
- 20:15 Uhr: Chorkonzert mit dem Liverpooler Cathedral Choir
- 21:30 Uhr: Nacht der Mystik: “Dona nobis pacem”
Samstag, 29.09.2018
- 10:30 Uhr: Pilgerandacht
- 12:00 Uhr: Mittagsgebet für Frieden und Gerechtigkeit
- 14:30 Uhr: Pilgerandacht mit und für Geflüchtete
- 15:30 Uhr: Orgelmeditation
- 17:30 Uhr: Internationaler Rosenkranz
- 18:30 Uhr: Internationale Pilgermesse
- 22:00 Uhr: Jugend im Dom
Sonntag, 30.09.2018
- 10:00 Uhr: Pontifikalamt mit Kardinal Woelki (zur Feier der Kirchweihe)
- 12:00 Uhr: Pilgeramt
- 17:00 Uhr: Vesper zum Abschluss der Domwallfahrt 2018
Neues Gedenkformat, das Identität stiftet
“‘Dona nobis pacem’ auf dem Roncalliplatz bietet eine ganz neue Form des Gedenkens an”, zeigt sich Kurator Helmut M. Bien überzeugt. “Bei den Besuchern werden hoffentlich ‘Bilder im Kopf’ entstehen, die Hoffnung und auch Optimismus für die Zukunft ausstrahlen. Die Gäste können das Geschehen fotografieren und ihre Bilder an Freunde in aller Welt schicken, sie können Friedenslichter entzünden und mit anderen ins Gespräch kommen. Wortskulpturen in verschiedenen Sprachen dienen dabei als Sammelpunkte für die verschiedenen Sprachgruppen.”
Ina Scharrenbach, Heimatministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, hob die Bedeutung der “Kölner Friedensnächte” für die deutsche Erinnerungskultur hervor. “Am 11. November 1918 endete die ,Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts´: der Erste Weltkrieg”, so Scharrenbach.
“Zahllose Menschen ließen ihr Leben, bis heute von diesem Krieg geprägte Landschaften in den Grenzregionen Deutschlands, Frankreichs und Belgiens erinnern und mahnen uns. Der Kölner Dom, ein Erbe dieser Welt, wird fünf Tage lang der Leuchtturm für den Frieden sein. Frieden und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit, immer gilt es, um diese Grundwerte zu kämpfen. Grundwerte, die uns in Europa und in Deutschland miteinander verbinden und einen. Die Verpflichtung, Frieden zu stiften – nach innen, wie nach außen – ist zentraler Bestandteil unserer Heimat. Das Projekt “Dona nobis pacem – Gib uns Frieden” ermutigt uns dazu.”