Letzte Aktualisierung am 10.08.2021 um 0:05 Uhr: Bei Bauarbeiten wurde am Montag, 9. August 2021, in Köln-Lindenthal im Bereich Hohenlind an der Werthmannstraße eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Dabei handelte sich um eine englische 5-Zentner-Bombe mit Heckaufschlagzünder. CityNEWS informiert hier mit einem aktuellen Live-Ticker zum Bombenfund, der Evakuierung und Entschärfung des Blindgängers.
Inhaltsverzeichnis
Bombe erfolgreich entschärft!
Die Bombe in Köln-Lindenthal wurde um 23:25 Uhr vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf erfolgreich entschärft. Die Sperrungen sind aufgehoben, die Bewohner können in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren, die Patienten des St.-Elisabeth-Krankenhauses werden mit Krankentransporten und Rettungswagen nach und nach wieder ins Krankenhaus zurückgebracht, Busse und Bahnen fahren wieder ihren üblichen Linienweg.
Live-Ticker zum Bombenfund in Köln-Lindenthal zum Nachlesen
Die Fliegerbombe wurde um 23:25 Uhr erfolgreich entschärft. Dafür musste der Gefahrenbereich abgesperrt und evakuiert werden. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) und das Ordnungsamt der Stadt Köln waren vor Ort. Auch die Warn-App KATWARN sowie die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes NINA haben entsprechende Alarmmeldungen herausgegeben. Sie können hier noch einmal den Live-Ticker von CityNEWS komplett nachlesen.
Entschärfung für etwa 22:45 Uhr geplant
Der finale dritte Klingeldurchgang des Ordnungsdienstes ist abgeschlossen. Die Evakuierung des Krankenhauses ist noch nicht abschließend beendet. Es wird noch ein abschließender Durchgang im Krankenhaus durchgeführt. Die Freigabe zur Entschärfung wird anschließend erteilt. Es wird mit einer Entschärfung der Bombe gegen 22:45 Uhr gerechnet. Der Luftraum ist für diesen Zeitraum gesperrt.
Alle Personen sind aufgefordert, das Evakuierungsgebiet rund um den Fundort der Bombe zu verlassen. Der Ordnungsdienst der Stadt Köln hat den ersten und zweiten Klingeldurchgang beendet. Dabei wurde eine Person ermittelt, die sich in Quarantäne befindet. Die Person wird separat transportiert und gesondert untergebracht. Der Ordnungsdienst der Stadt Köln führte auch einen finalen dritten Klingeldurchgang durch. Dabei stellte das Kölner Ordnungsamt nochmals sicher, dass alle Personen den Evakuierungsbereich in Lindenthal verlassen haben.
Der genaue Zeitpunkt für die Entschärfung des Blindgängers in Köln-Lindenthal, stand lange nicht genau fest, da dieser vom weiteren Verlauf der Krankenhaus-Evakuierung abhing, so Robert Baumanns von der städtischen Pressestelle.
Verkehrseinschränkungen rund um Bombenfundort
Es ist mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Deswegen sollte der Bereich rund um den Fundort der Bombe vom Verkehr weiträumig umfahren werden. Insbesondere ist die Dürener Straße von Morsdorfer Straße bis Militärringstraße gesperrt. Dabei ist zu beachten, dass man die Bachemer Straße nicht als Umleitung nutzen kann, da diese stadtauswärts in Richtung Militärringstraße eine Sackgasse ist. Die Stadt Köln richtet momentan die Straßensperren rund um den Bereich des Blindgängers ein.
So ist die Kitschburger Straße bereits zwischen Dürener Straße und Friedrich-Schmidt-Straße gesprrt. Dort ist der Bereitstellungsraum für die Rettungsdienstfahrzeuge sowie die Einsatzleitung vom städtischen Ordnungsamt und der Feuerwehr. Radfahrer sollen deshalb den Bereich zu umfahren. Auch die Dürener Straße ist zwischen Militärring und Prälat-van-Acken-Straße durch die Polizei gesperrt.
Auf der Homepage der Kölner Verkehrs-Betriebe erfahren alle Fahrgäste welche Einschränkungen es bei Bus und Bahn der KVB gibt. In der Nähe zum Bombenfundort liegen die Haltestellen “Hohenlind”, “Brahmstr.” und “Prälat-van-Acken-Str.”. Die KVB gibt bekannt, dass wegen der Bombenentschärfung die Bahnen der Linie 7 zurzeit ohne Fahrgastwechsel an der Haltestelle “Brahmstr.” durchfahren. Die Busse der Linie 136 fahren aktuell in beide Richtungen nur zwischen den Haltestellen “Neumarkt” und “Kitschburgerstr.”.
Evakuierung wegen Bombe in Köln-Lindenthal
Das Ordnungsamt entscheidet über alle weiteren Maßnahmen zur Absperrung und Evakuierung. Der vorläufige Gefahrenbereich und Evakuierungsbereich wurde vom KBD mit einem Radius von 300 Metern festgelegt. Laut Stadt Köln sind rund 1.000 Menschen betroffen, die ihre Häuser und den Gefahrenbereich verlassen müssen.
Eine Anlaufstelle für evakuierte Anwohner ist in der Sporthalle der GGS Freiligrathstraße (Freiligrathstraße 63 in 50935 Köln) eingerichtet. Evakuierte Personen mit Hunden können sich vor der Anlaufstelle aufhalten. Hier halten sich bisher 55 Personen auf (Stand: 21:45 Uhr).
Krankenhaus wird teilweise geräumt
Fest steht, dass sich im Evakuierungsbereich auch das St.-Elisabeth-Krankenhaus befindet. Die Klinik muss komplett, bis auf zwei Flügel im Erdgeschoss, evakuiert werden. Ein Sprecher der Stadt Köln teilte mit, dass man etwa100 Patienten (davon 7 Patienten der Intensivstation) in andere Kliniken verlegt. Weitere rund 50 Patienten können in einen Bereich des Krankenhauses, der nicht von der Evakuierung betroffen ist, gebracht werden.
Die Verlegungen der Patienten betreffen grundsätzlich alle Stationen im St.-Elisabeth-Krankenhaus. Andere Patienten sollen, sofern medizinisch möglich, entlassen werden, so der Kölner Stadt-Anzeiger. Geplante Operationen sind vorerst eingestellt und man möchte diese ab Dienstag nachholen.
Die Feuerwehr der Stadt Köln kümmert sich mit dem Fachberater der Hilfsorganisation um die Evakuierung der Patienten aus dem Krankenhaus. Dazu sind neben den Kölner Rettungsfahrzeugen zwei Patiententransportzüge (einer aus Leverkusen, einer aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis) mit jeweils 10 Fahrzeugen im Einsatz. Über die Hälfte der Transporte mit zu verlegenden Patienten wurde bis 21:45 Uhr durchgeführt.
Infos: Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg in Köln
In Köln kommt es immer wieder zu Funden von Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg. Evakuierungen und Entschärfungen wie jetzt in Lindenthal gehören also zum “Alltag” in der Domstadt. Die Rheinmetropole Köln ist im Zweiten Weltkrieg insgesamt über 260-mal aus der Luft angegriffen worden. So häufig und heftig wie kaum eine andere deutsche Stadt. Die Experten für Kampfmittel der Düsseldorfer Bezirksregierung haben pro Jahr etwa 20 Einsätze in der Domstadt, um Bomben zu entschärfen.
Laut der Bezirksregierung wurden im Zweiten Weltkrieg Bomben mit einem Gesamtgewicht von etwa 2,7 Millionen Tonnen abgeworfen. Rund ein Viertel davon (ca. 675.000 Tonnen) fielen dabei allein auf NRW. Wo und wie viele Bomben allerdings abgeworfen wurden und wie viele Blindgängern nicht detonierten, lässt sich kaum sicher feststellen.
Letzte Aktualisierung am 10.08.2021 um 0:05 Uhr