Immer häufiger scheitern in Deutschland Nachfolgeprozesse in Familienunternehmen. Die Folgen können nicht nur für die betroffene Firma selbst, sondern auch für die Gesellschaft fatal sein: Schließlich werden einer Studie zufolge in Deutschland mehr als 57 Prozent aller Arbeitsplätze durch Familienbetriebe gestellt.
Pro Jahr müssen nach Angaben des IfM bis zu 71.000 deutsche Familienunternehmen die Nachfolge regeln. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Existenzgründer – immer weniger von ihnen stehen somit zur Übernahme einer Firma bereit. Hans Meyer hat sich darauf spezialisiert, Nachfolgeprozesse in Familienunternehmen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Er sagt: “Wenn kein geeigneter Nachfolger gefunden wird, droht die Schließung auch gesunder Betriebe – was gerade strukturschwache Gebiete in ihrer Wirtschaftskraft trifft.” Meyer ist Diplom-Psychologe und Unternehmensberater und weiß, wovon er spricht: Er stand selbst vor einigen Jahren vor der Aufgabe, das in Schieflage geratene Unternehmen seines Vaters zu sanieren.
Das größte Problem liegt für Meyer darin, dass sich die meisten Senior-Unternehmer viel zu spät mit dem Übergabeprozess beschäftigen: “Die Herausforderungen sind komplex und weitreichend, laut IHK sollte man drei Jahre vor dem geplanten Stabwechsel mit den Vorbereitungen beginnen.” Tatsächlich suche etwa jeder zweite Senior-Unternehmer aber erst viel später eine Beratung auf, bei der Übergabe “auf den letzten Drücker” könne dann entsprechend viel schiefgehen. Mehr Informationen zum Thema Nachfolgeregelung gibt es beispielsweise unter www.hans-meyer.com im Internet.
Auch die Psychologie spielt eine große Rolle
Zu den erforderlichen Regelungen bei der Nachfolge gehören nicht nur juristische, betriebswirtschaftliche und steuerliche Aspekte, auch psychologische Faktoren spielen eine entscheidende Rolle. “Familienunternehmen ziehen ihre Kraft aus dem Zusammenhalt, der gelebten Tradition und einem reichen Erfahrungsschatz”, so Hans Meyer. Bei einem Führungswechsel müsse man die Persönlichkeit des scheidenden Unternehmers respektieren, schließlich habe er das Unternehmen maßgeblich geprägt. Auf der anderen Seite dürfe der Senior-Unternehmer notwendigen Veränderungen aber auch nicht im Wege stehen: “Dieser komplizierte Spagat kann nur gelingen, wenn der Nachfolgeprozess mit der nötigen Sensibilität begleitet wird.” Dann, so Meyer, könnten beide Parteien zum Wohl der Firma sogar voneinander lernen.
Alle Karten müssen auf den Tisch
Hans Meyer sieht sich selbst bei der Beratung als “Begleiter”: Ein ehrlicher und vertrauensvoller Umgang ist das Ziel. “Alle Karten müssen auf den Tisch, alle Sympathien, Antipathien, Wünsche und Erwartungen der Familienmitglieder. Da kann es auch schon einmal emotional werden.” Wie sieht die Ist-Situation aus?
Welche Vorstellungen zur Nachfolge gibt es bereits? Was scheint leicht umsetzbar, wo gibt es Hürden? Am Ende des Prozesses soll die Kraft des Unternehmens erhalten bleiben oder sogar wachsen.
Familienunternehmen – Zahlen und Fakten
- Etwa 95 Prozent aller in Deutschland ansässigen Betriebe und Firmen – insgesamt handelt es sich um etwa drei Millionen Einheiten – werden als Familienunternehmen geführt.
- 41,5 Prozent des Umsatzes aller Unternehmen stammen aus Familienbetrieben.
- 57 Prozent aller Arbeitsplätze werden durch Familienunternehmen gestellt.
- Pro Jahr müssen bis zu 71.000 Familienunternehmen eine Nachfolgeregelung finden.
Quelle: Institut für Mittelstandsforschung (IfM)
Mehr Informationen zum Thema Unternehmensnachfolge unter www.hans-meyer.com im Internet.
Autor: Redaktion / djd