Was ist heutzutage eigentlich nicht “smart” und vernetzt? Smartphones, Smartwatches, Smart Cars, Smart Homes, das Internet und soziale Netzwerke: Auf vielen Ebenen ist das, was vor 20 Jahren noch Zukunftsmusik war, bereits Realität. Einen Schritt weiter geht das vor allem ökologisch motivierte Konzept der Smart City, das in Köln hautnah miterlebt werden kann.
Vorn dabei
Köln ist Vorreiter, was die Entwicklung hin zur klugen Stadt angeht: 2014 erhielt Köln gemeinsam mit Stockholm und Barcelona den Zuschlag für das EU-Projekt GrowSmarter. Damit verbunden waren 7,3 Millionen Euro an Fördergeldern, die seit 2015 in diverse Projekte aus verschiedenen Bereichen wie Nachhaltigkeit und Energieeffizienz investiert werden. Beispielsweise wird mit den Geldern die Sanierung der Stegerwald-Siedlung in Mülheim vorangetrieben. Ziel ist dabei, den Energieverbrauch der dortigen Wohnungen um bis zu 75% zu senken. Insgesamt sind für das dortige Projekt fünf Jahre eingeplant, in denen neben den Sanierungsmaßnahmen die Parkplatzsuche durch entsprechende Smartphone-Apps verkürzt werden soll. Ebenso ist geplant, ausleihbare Elektroautos und E-Bikes für Bewohner und Besucher bereitzustellen. Eingebettet ist GrowSmarter in die Initiative SmartCity Cologne, die von Behörden, Unternehmen, Verbänden und Privatleuten getragen wird und zahlreiche weitere Klein- und Großprojekte unterstützt. Mit der Einführung intelligenter Stromzähler, einem Programm zur CO²-Einsparung, dem Ökoquartier Widdersdorf, in dem ein gemeinschaftsorientiertes und nachhaltiges Wohnkonzept erprobt wird, oder einer Klimapartnerschaft mit Rio de Janeiro werden so die Weichen in Richtung Zukunft gestellt. Im Bildungsbereich werden Ideenwettbewerbe in Schulen veranstaltet – die TH Köln lockt seit August 2015 mit dem Masterstudiengang Green Building Engineering, dessen Schwerpunkt nachhaltiges Bauen ist, Nachwuchsakademiker in die Stadt. Um Köln in Zukunft nicht nur moderner, sondern auch sicherer zu machen, stellte die Polizei kürzlich ihr Konzept zur Videoüberwachung vor.
Weltweit bereit
In Köln wachsen also spannende Modellprojekte für die Stadt der Zukunft heran. Weltweit existieren weitere nicht minder ambitionierte Projekte wie etwa die auf dem Reißbrett konzipierte und bereits gebaute südkoreanische Stadt Sondgo. Wer am Thema Smart City interessiert ist, kann zum Beispiel auf dem Portal Urban Hub weiterlesen, das sich dem Thema Städteentwicklung verschrieben hat. Städte werden also in Zukunft schlauer und ökologischer. Es bleibt zu hoffen, dass Bewohner, Politik und Unternehmen es ihnen gleichtun.